Mache ich alles richtig nach der Operation ??

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    • Mache ich alles richtig nach der Operation ??

      Ernährung, Supplementation, Gewichtskontrolle nach OP - alles zu viel des Guten ?

      Mir fällt in den letzten Monaten immer mehr auf, wie intensiv sich die User/Innen nach der Operation mit Essen, Supplementation, Gewichtskontrolle und Bewegung auseinandersetzen. Ich finde die Veränderungen gut und wichtig und glaube, dass sowohl das Internet wie auch die Selbsthilfegruppen der eigentliche Auslöser für diese Veränderungen sind.

      Was mir aber als "alte Häsin" auch auffällt, dass bei vielen User/Innen das "richtige" Essen wieder einen so hohen Stellenwert hat, dass wir uns wieder tagtäglich damit auseinandersetzen. Ich hoffe, ich drücke mich jetzt richtig aus, damit es nicht falsch aufgefasst wird. Was ich damit sagen möchte, dass eine gewisse Überprüfung der Gewohnheiten sicherlich wichtig ist, aber oftmals das außen herum einen meiner Meinung nach zu hohen Stellenwert hat/bekommt.

      Ich denke hier immer an die Aussagen meines Chirurgen vor über 13 Jahren, als ich ihn fragte, wie viel Kalorien ich jetzt essen darf und auf was ich alles machen musste. Ich bekam damals folgende Antwort. Frau G., die Zeiten mit Kalorien zählen ist nun vorbei. Essen sie einfach nur gesund und ausgewogen, wenig Süßes, wenig Fett, streichen sie diese Lightprodukte von Ihrem Essensplan und den Rest regelt die Krücke. Essen sie langsam und hören sie einfach auf, wenn sie das erste Sättigungsgefühl verspüren. Das war damals die Ansage nach der OP. Sicherlich werden jetzt einige von Euch denken, das ist aber wenig Info gewesen. In der Tat - es war wirklich wenig, manchmal sicherlich auch zu wenig, aber es hat geklappt. Ich habe zwischendurch das Gefühl, wenn ich manche Postings lese, dass sich aus einem Patienten ein halber Arzt entwickelt hat. Sicherlich kommen irgendwann die Erfahrungen dazu, aber viele User/Innen haben schon unmittelbar nach der Operation ein Wissen, was oftmals nicht einmal Ärzte oder Ernährungsberater/Innen haben. Sicherlich hat dies auch Vorteile, aber beschäftigen wir uns nicht zu viel mit dem Thema

      - was esse/trinke ich
      - wie viel Kalorien darf ich essen/trinken
      - welche Vitamine in welcher Dosis benötige ich
      - welche Produkte sind die Besten
      - wo habe ich die meisten Prozente an Eiweiß
      - wie viel muss ich in welcher Zeit abnehmen
      - warum habe ich schon jetzt einen Gewichtsstillstand
      - welche Nahrungsergänzung muss ich nehmen (die Industrie freut sich) ²)

      Es sind unumstritten alles wichtige Punkte, aber ich bin der Meinung, der Stellenwert wird oftmals zu hoch angesetzt. Mich würde interessieren, wie es die "alten" Häsinnen und Hasen sehen. Bekommt jetzt alles zu viel Bedeutung, was sonst zu wenig an Aufklärung und Information war?

      Ich lese in den letzten Monaten sicherlich mehr als ich schreibe, weshalb ich auch mehr Beiträge schaffe zu lesen und oftmals sind im Portal letztendlich die gleichen Fragen in 3 oder 4 verschiedenen Threads. Dies wiederum ist ein Zeichen, wie wichtig diese Punkte sind. Ich möchte nur vermeiden, dass wir uns zu sehr mit den o. g. Punkten befassen und dabei vergessen, dass wir langsam aber sicher wieder aktiv am Leben teilnehmen können.
    • ich denke das als "frisch" operierte ständig... grade bei den ganzen postings hier. und grade habe ich aus unsicherheit ja nun auch ein thema in die richtung eröffnet.
      zumal manche so selbstverständlich schreiben wie gut und locker alles geht und es flutscht und sowieso wird ja nur 3 mal gegessen und dann miniportionen..
      das forum ist segen aber manchmal auch fluch, finde ich.

      bin auch sehr interessiert wie die länger operierten damen und herren das ganze wahr nehmen.
      Magenschlauch: 152kg - November 2013
      Abnahme auf 108kg.
      Erneute Zunahme wegen Reflux:
      Umbau zum Omega Loop 129kg - Sep '17
      112kg - Mai '18
      Umbau zum Roux-en-y Bypass wegen Gallenreflux - Juni 2018
      105kg - September 2019
      91kg - September 2020
      84kg - November 2020
    • :hallo1:

      :995: :995: :995:


      Finde TOll was der Chirurg gesagt hat...
      Ich bin noch nicht lange operiert ich weiß, hab noch leicht reden, aber ich versuche und hoffe es bleibt so das ich mir nicht ständig Gedanken um das Thema Essen, kcal, Mengen usw. machen muss ...
      Sondern einfach auf seinen Körper hören , was braucht er ein Stück Fleisch oder ein Stück Obst .....
      Und ich glaube auch , umso weniger man sich Gedanken darüber macht umso einfacher klappt es .

      Wie Du schreibst Ramona,
      Essen sie einfach nur gesund und ausgewogen, wenig Süßes, wenig Fett, streichen sie diese Lightprodukte von Ihrem Essensplan und den Rest regelt die Krücke. Essen sie langsam und hören sie einfach auf, wenn sie das erste Sättigungsgefühl verspüren.

      Das werde ich mir dick und fett aufschreiben, und wenn mal wieder ein Stück Unsicherheit kommt zwecks kcal usw., dann werde ich mir diesen Satz durch lesen . :dankeschön:
    • Auch ich möchte Deinen Beitrag unbedingt unterstreichen, Ramona!

      Der eine nimmt mehr, der andere weniger ab in der gleichen Zeit. So ist es nun mal mit dem Stoffwechsel, der bei jedem anders funktioniert.
      Ihm kann man nur etwas zu tun geben, dann arbeitet er.

      Wenn ich hier lese: "Ich hab zum Frühstück nur ein halbes Brötchen geschafft und dann warte ich 4 bis 6 Stunden, bis ich wieder etwas essen darf!", dann wird mir ehrlich gesagt ein wenig angst und bange!

      Denn wenn ich mein Frühstück um 06:00 Uhr mit 50 g Haferflocken, 2-3 Erdbeeren und 125 ml Milch dagegen setze, den Apfel um 08:30 und um 10 Uhr das Obst oder die Scheibe Knäcke, weil ich ansonsten bis zum Mittag glatt verhungert wäre, dann komme ich mir wieder als ein Vielfraß vor, der ich ja schon vor der OP war.

      Natürlich habe ich nicht solch eine berauschende Abnahme von etwa 50 kg in einem halben Jahr zu verzeichnen, aber ich bin stets wohlgelaunt, habe keine Schmerzen mehr und nehme weiterhin ab, auch wenn ich nun etwas länger warten muss. Ich lebe wieder! Und wie toll!

      Es mag ein jeder nach seiner Fasson leben; ich jedenfalls lass mich nicht verrückt machen! ;)
      Take it easy ...

      Liebe Grüße
      Annemieke
      Die Harmonie von Seele und Leib - wieviel das bedeutet!
      *Oscar Wilde
    • :nix: :nix: :nix: ... gelt ich bereits als "alte Häsin"? ... pfffffffffffffffffffffffft wohl nicht.
      Trotzdem mag ich mich zu Wort melden - denke die AnfangsUnsicherheiten sind - je nach EB in der Klinig oder sonstewo TOOOOOOOOOOOOTAL NORMAL -

      .... später - in der Honeymoonphase dacht ich für mich :imgriff: - gute Zeit, schööööööööööööne Zeit.
      Keine Kalorien zählen, einfach nur 3 gesunde, legga Mahlzeiten am Tag - wird - paßt - alles Guuuuuuuuuuuuuuuuuuuut - ICH gehör nicth zu den "ZunehmerInnen"! HURRA!

      .. öööööööööööh - war wohl nix - bin am kämpfen ... NEIN - ich zähle keine Kalorien - NEIN - ich mach mich nicht verrückt !!!
      ABER ich kämpfe um "nur'" 3 Mahlzeiten am Tag, kämpfe gg das "grasen" - nicht täglich, ABER immer und immer wieder .......
      kämpfe gg Suchtverlagerungen -Rauchen - mmmpfffffffffffffffft.

      Denke das Thema "SUCHT" - ist für mich persöönlich noch absolut nicht "ausgestanden" _ never,. ever .. wird mich wohl "begleiten" - mmmmmmmmmpfffft.
      Womöglich ein Leben lang???

      Ich WEISS es nicht - habe mir aber vorgenommen - gaaaaaaaaaaaaaanz feste - wach zu sein und WACH ZU BLEIBEN!

      -- ööööööööh, hoff DAS war jetzt nicht "am Thema vorbei" und 6 - setzen ....

      Allen Mitstreiter/innen alles Liebe und Gute -
      LG wanda
      Op 03/11 - Größe 174 cm - Maximalgewicht 143 kg - Abnahme über 14 Monate ziemlich konstant.
      : :kaffee10: : Ziel- Lauf - Wunschgewicht erreicht / Halten seit 06/12 - mit "Schwankungen".

      "Humor ist der Knopf, der verhindert, daß der Kragen platzt". Ringelnatz
    • Hallo,

      Ramona, ich finde deinen Beitrag wirklich gut. Und du hast absolut recht, wir "Frischen" machen uns da nen Kopf, als wärs ne Wissenschaft :zwinkert:
      Mein Arzt meinte auch: Schluss mit Diäten, ausgewogen ernähren reicht aus!
      Meine EB meinte: Vitamine etc. immer einnehmen und auch mal was süßes essen wenn mir danach ist, immer erst das Eiweiß essen und dann die Kohlenhydrate wenn noch Platz im Bauch ist.

      Meine EB meinte ich müsse jetzt ungefähr 30g Fett, 100g Kohlenhydrate und 60-80g Eiweiß täglich essen. Das klappt auch gut, nur schaff ich im Leben keine 100g Kohlenhydrate, dümpel da eher bei 50-60 g täglich rum, wenn ich das mal bei fddb eingebe.

      Das mache ich 1 mal im Monat, da geben ich einen Tag ein um zu sehen bei wieviel kcal ich inzwischen bin. Aktuell sind das knapp 6 Monate nach der OP 850-950 kcal.

      Ich mach mir nicht verrückt, mir gehts gut, ich nehme ab und alles is prima. :zwinkert:
      Liebe Grüße, Sabse

      22.10.2013 Magenbypass-OP mit 142 kg -> 74 kg abgenommen

      WHO´s:
      10/2015 -> Fettschürzenresektion
      08.10.2018 -> Bruststraffung und Liposuktion beider Oberschenkel
      12.03.2019 -> Oberschenkel- und Oberarmstraffung
      13.09.2021 -> Bauchstraffung
    • hi

      Mein Dr sagt Lebe wie ein Normal Gesunder Mensch also Esse auch so.
      Da kann man alles Essen in Maßen und auch mal etwas Süßer usw. Aber halt im Normalem Rahmen.

      Und ich zähle keine Kalorien . Nur ich muss alles Abwiegen weil ich kein Hunger habe und somit zu Festen Zeiten Esse und damit es nicht zu viel Wird Wiege ich halt immer ca 160-170 g ab und das läuft gut hatte noch nie Dumpings uns . Und ich bin kein Grünzeug Esser es muss schon Fleisch/Fisch sein.

      Aber Vitamine nehme ich Täglich 1x FitForMe und 2x Calcium auch von denen. Und alle 3 Monate B12 so sind die Werte sehr gut.

      Und die Waage kommt immer Donnerstag zum Einsatz (OP Tag) und das war es . Auch das Passt also kein Stress und dann Läuft es mit Verbindung des Sport (min 3 mal Woche) .

      Und was die Zukunft bring kann keiner Sagen aber das Leben macht wieder Spaß und es besteht nicht nur aus Essen.
    • mimmi86 schrieb:



      bin auch sehr interessiert wie die länger operierten damen und herren das ganze wahr nehmen.


      Wo sind die länger Operierten?
    • :hallo1: Ramona

      ich finde deine Worte die passen so ungemein auf alles was hier momentan so gepostet wird. Ich gehör ja noch zu den gaaaaaaaaaaanz frisch operierten natürlich hab ich mich hier informiert ich stöber hier auch täglich rum. Kurz nach d er Op war das für mich na toll jetzt nur Tee und Wasser bis die EB kam die mich aufgeklärt hat. Meine EB hat mir das genauso erklärt wie die EB von Sabse. Ich muss aber zugeben ab morgen beginnt die nächste PHase und etwas mulmig ist mir schon im Magen ob ich das alles so verkrafte vom Magen her. Das wird sich zeigen.


      Ich bin davon überzeugt hätten wir alle dicken Menschen hier uns vor der Op soooooo viele Gedanken rund um das Thema Essen gemacht, wie nach der Op wären wir alle nicht operiert worden. Angst nach der Op alles richtig zu machen hat jeder. Ich finde es muss aber " gesunde " Angst bleiben. Man lebt ja schließlich nur einmal.

      Einen schönen Tag wünsche ich dir
    • Liebe Ramona,

      mir fällt auch auf, dass ganz ganz schnell Trauer ausbricht: "Ich habe einen Stillstand, ich habe nur 10kg im ersten Monat abgenommen " und und und...

      vorweg gesagt: ich war genauso!! AUch mir wurde immer der Kopf gewaschen. Heute kann ich da gelassener drauf zurück schauen und brauche auch keine Kalorien mehr zählen. Ich weiß einfach, was ich essen muss. Wir kaufen keine Lightprodukte (zumindest nicht bewusst) und ich versuche jeden Tag das Essen zu genießen... es ist eher der Alltag, der zuschlägt und Hektik verbreitet. Daher habe ich für mich selbst Rituale gefunden, in RUhe zu essen. Denn das brauche ich persönlich...Ruhe beim Essen....

      Und ja, der Magen ist so schnell voll, man muss eben langsam essen und drauf hören...das passt dann auch. Meine Krücke funktioniert noch einwandfrei, 1/2 Brötchen am Morgen und ich bin satt. Das hält bei mir auch bis Mittag, kein Problem.

      Aber ich denke, Höhen und Tiefen hat jeder von uns... als nach meiner Bein-WHO die Ödeme massiv ausgebrochen sind, war ich auch sehr sehr verzweifelt und schluderig und mußte wieder zu mir selbst finden. Nun habe ich das alles wieder im Griff, finde mich damit ab (bin dabei) und das Essen spielt keine 1. Geige in meinem Leben. Es gibt schöneres und wichtigeres.

      Liebe Grüße
      Nicki
    • RAMONA...vielen dank für deinen post!!!

      das sind genau die gedanken, die mir immer durch den kopf gehen wenn ich gewisse themen gelesen habe!
      ich weiss, das ich von all dem nie betroffen war bezüglich gewichtsstillstand. aber vergessen sollte man auch nicht, mit welchem gewicht das man operiert wurde. 120 kilo sind nich 180 kilo...da läuft die abnahme ganz anders...ich glaube, das vergessen auch seeeeeeehr viele!

      ich habe niiiiiiiiiie kalorien gezählt...habe niiiiiiie auf normale lebensmittel verzichtet und immer das gegessen auf was ich lust hatte. da ich aber schon vor der op ausgewogen gegessen habe, ist mir das nach der op vielleicht auch leichter gefallen als wenn man von pizza, mäc und co in die op startete (ist nicht böse gemeint).
      auch das gewicht...einmal in der woche stand ich auf der waage...manchmal auch nur alle 2 wochen...immer am morgen! tägliches wiegen bringt absolut nichts.

      ich lebe so wie es gleich kommt und esse das was ich gerade lust habe dazu...da ist auch mal was süsses dabei...oder ein kleiner burger...alles fettige geht bei mir nicht mehr, merke da sehr gut, das die gallenblase weg ist!

      ich nehme ausser calcium&D3 (osteoporose lässt grüssen), b12-spritzen und eisen keine medis und meine werte sind alle SUPER!
      ich bin alle 2-3 monaten in der kontrollen und das ist für mich so in ordnung!

      ich kann nur allen das mitgeben und unterstreichen, was ramona geschrieben hat...lebt ein gesundes leben und hört auf kalorien&co zu zählen, verbannt die waage irgendwohin, wo ihr nicht täglich ran kommt... GENIESST es einfach!!!

      einen schönen tag und liebe grüsse
    • Hurraaa ! Danke für den Beitrag ! Das spricht mir absolut aus der Seele. Ich finde es auch ziemlich "wissenschaftlich" wie manch einer seine neue Lebenssituation angeht. Klar, man muss aufmerksam sein, sorgfältiger mit Essen umgehen und bei mir hat sich eindeutig mein eigenes Körperbewußtsein verändert.

      Natürlich kam ich mir nach der OP erstmal etwas hilflos vor - was ess ich, wieviel, wieviele Kalorien. Meine EB hat von Anfang an abgewunken und gesagt, ich brauch mich um Kalorien garnicht kümmern. Ich soll mein Leben lang einfach ausgewogen und vernünftig essen, natürlich auf Fett und Zucker etwas achten. Bei jeder Mahlzeit erstmal das Eiweiß, dann Gemüse/Salat/Obst und erst dann, wenn ich noch Hunger hab die KH-Beilagen essen. Das kann (sogar) ich mir gut merken (hihi) und es schränkt mich nicht wirklich ein. Trinkpausen und die 3-4 Mahlzeiten sind mir schon ziemlich in Fleisch und Blut übergegangen, aber hin und wieder gibt es natürlich mal einen Ausrutscher. Bei wem nicht ?!?!?

      Ich will einfach wie ein ganz normaler (nicht operierter schlanker Mensch) essen, auf nichts wirklich verzichten und mein Leben UND Essen genießen. Ich brauch mich nur nicht mehr vollstopfen. DARAN muss ich arbeiten, den Punkt nicht zu überschreiten. Ist auch nicht immer sooo leicht, aber das ist eben meine Aufgabe !

      Und mit diesem laschen Umgang mit den Kalorien hab ich mein Ziel trotzdem locker erreicht, sogar mehrfach unterschritten.
      Liebe Grüße von Gaugele


      Erstgespräch 19.07.2012 mit 186 kg >>> Schlauchi-OP 20.02.2013 mit 169,5 kg >>> BDS 23.01.2015 mit 90 kg
      Mein OP-Bericht Mein OP Bericht Schlauchi am 20.02.2013
    • Ich behaupte es einfach mal und zähle mich zu den "länger" Operierten.

      In 4 Tagen wird mein Bypass 5 Jahre alt und was soll ich sagen: Mein Bypass funktioniert noch immer, wie der eines Frischoperierten.

      Liebe Ramona, dein Chirurg vor 13 Jahren war ein weiser Mann und seine Aussage trifft es auf den Punkt und ist auch heute noch anwendbar.

      Die Fragen, Unsicherheiten, wie sie in letzter Zeit hier angehäuft gepostet werden haben sicherlich ihre Berechtigung, sind aber in gewisser Weise ein Zeichen dafür, dass wir uns das Leben unnötig schwer machen, wenn wir wieder die Aussage deines Chirurgen betrachten.

      Die Empfehlungen, die wir nach der OP bekommen, können nur Richtlinien, Erfahrungswerte, Leitfaden sein. Ein Hinweis darauf, wo wir zukünftig ein Augenmerk drauf richten sollten. Letztendlich liegt aber die Verantwortung einzig und allein bei uns, diese Verantwortung zu übernehmen und den Dialog, die Signale zwischen Bauch und Kopf zu verstehen und vor allen Dingen danach zu handeln.
      Nach wie vor bin ich der Meinung, dass es sich bei diesen Befürchtungen um eine versteckte Angst handelt :Ich bekomme nicht genug, ich verhungere...! In dem Leitfaden steht ja immerhin: Du musst diese und jene Vitamine zuführen, du musst so und soviel an Eiweiß haben - du brauchst dies oder jenes Nahrungsergänzungsmittel. Nun sind dies aber auch, wie der Name schon sagt, Ergänzungsmittel!!! Das meint nichts anderes, als das Fehlendes ergänzt werden muss. Kein Mensch fährt mit vollem Tank zur Tankstelle. Schlussendlich unser Körper sagt uns, was er braucht und da heißt es drauf zu hören. Du hast es so schön beschrieben: "Die Lebensmittel - und Nahrungsmittelindustrie freut sich! Was ich damit ausdrücken will ist, dass wir uns unseren eigenen Leitfaden erarbeiten müssen und uns abwenden sollten von einer starren Richtlinie, die so manche wie eine Bibel/Gebrauchsanweisung für Magenoperierte durchs Lebens begleitet. Jeder Mensch ist individuell in jede Richtung. Die Gedanken nicht nur um das Essen kreisen lassen und für Ablenkung sorgen, wenn es überhand nimmt. In Maßen essen, wenn es an der Zeit ist, was nicht meint nach festen Uhrzeiten essen. Auch hier sagt uns der Körper, wenn nachgelegt werden muss. Ich verspüre auch keinen Hunger bekomme aber ein Signal, wenn die Zeit gekommen ist. Dann esse ich das, worauf ich Appetit habe und hoffe immer, dass mein Bypass da auch gerade Appetit drauf hat. Dann klappt es auch mit dem Essen. Mein Bypass sagt mir dann aber auch wann ich aufzuhören habe - und ich höre dann auf ihn, denn seine "Macht" ist noch immer Allgegenwärtig. Hier achte ich besonders auf eine ausgewogene, vitamin- und eiweißreiche Nahrung und erspare mir irgendwelche chemischen Mittelchen. Wertloses Füllmaterial versuche ich überwiegend einzuschränken und ersetze es durch höherwertige Nahrungsmittel. So paradox es klingen mag: Wer abnehmen will muss Essen und Trinken. Sämtliche Lightprodukte wurden schon vor langer Zeit aus meinem Haushalt verbannt. Den Sinn von Knäckebrot habe ich noch nie verstanden und esse lieber gesünderes Vollkornbrot. Fahre 30 km zu einem Milchhof und kaufe dort Rohmilch. Dort bekomme ich von denen selbstgemachte Butter, Joghurt und Quark. Kaufe nur noch saisonales und möglich regionales Obst und Gemüse. Bei exotischen Obst- und Gemüsesorten achte ich auf den Nährwert - oftmals sind dort echte Vitaminbomben drunter zu finden - teilweise sogar heilsame - um nicht zu sagen medizinische wirksame - Stoffe drin enthalten. Sozusagen meine Apotheke aus der Natur. Nun bin ich nicht der Papst, bei dem unbedingt alles richtig läuft. Wenn mich der Hype einholt, esse ich natürlich auch mal ein Eis, Kuchen oder sonstige Süßigkeiten und unterwerfe mich den chemischen Keulen. Das tue ich dann aber nicht mit einem schlechten Gewissen, sondern genieße es - weil es eben ein Verlangen war, dem ich mich hingebe. Sich allem zu entsagen führt zur Selbstkasteiung und endet schlimmstenfalls in Frust und ein neuer Kreislauf wird angestoßen.
      Trotz noch sehr wenigem Essen sind die einzigsten Ergänzungen bei mir: Eiseninfusionen, Folsäure, B12, D3 und Calzium. Mein Nachteil ist eben hierbei nur, dass ich damit sehr schlampig umgehe, weil ich absolut kein Freund davon bin, meinen täglichen Speiseplan mit irgendwelchen Pillen aufzufüllen. Hier sagt mir auch irgendwann mein Körper: Könnte mal wieder Eisen oder B12 brauchen - ok dann kriegt er es!
      Essenstechnisch ist es bei mir noch immer so, dass ich möglicherweise heute vertragen kann, was morgen eventuell ein No go ist. Dann ist das eben so und ich schiebe den Teller an die Seite und versuche es zu einem späteren Zeitpunkt nochmal - meist erfolgreich.
      So schön wie Nicki es beschrieben hat, sollte das Essen ein Ritual in Ruhe sein, denn dann können wir auch nur vernehmen was der Körper zu uns sagt

      Viele Grüße

      Gerd

      NS: Ich hatte nie einen Gewichtsstillstand und halte mein Gewicht schon seit mehr als 2 Jahren - kämpfe eher damit nicht noch mehr abzunehmen-
      Man kann einen Menschen zum Wissen führen, aber man kann ihn nicht zum Denken bringen.
    • AMEN

      Gerd, du hast es schön formuliert :)
      Ich hab den Körper eines Gottes... nur leider ist es Buddha :grinsen:


      Entschluss zur OP: November 2012
      Termin zum Gruppenberatungsgespräch: 29.01.2013 in der Uniklinik
      Abgabe der Unterlagen in der Uniklinik: am 26.03.2013
      Psychologisches Gutachten: 14.05.2013
      Antrag wird vom AC geschrieben: 18.06.2013
      Antrag bei der Krankenkasse: 09.08.2013
      Zusage der Krankenkasse: 23.08.2013
    • Danke Ramona,
      so nach vier Wochen OP kommt das recht gut.. :super:
      Und da kann ich mich den anderen mal nur anschliessen.Man ist halt
      noch total verunsichert und versucht alles richtig zu machen,,
      Dabei ist deine Formel eigentlich total einfach,,,
      Werde mir den Spruch gleich mal ausdrucken und an den Kühlschrank hängen!!

    • Super Ramona!

      Bin froh über Dein Posting! Habe mir selber schon häufig (innerlich) Vorwürfe gemacht, dass ich keine Kalorien zähle, nicht weiß wieviel Eiweiß, Kohlenhydrate usw. ich zu mir nehme...

      Mein Eßverhalten hat sich eingependelt, nehme brav meine Vitamine, B12 usw. zu mir, bewege mich ausreichend und hoffe, dass mein Leben so weitergeht. Natürlich schlage ich auch mal über die Stränge (Schoki....Kekse.... :( )aber verrückt mache ich micht nicht. Der Bypass meckert, wenn er zuviel bekommt...

      Gerne esse ich Grünzeug und versuche so wenig wie möglich Fertigprodukte auf den Tisch zu bringen. Trotzdem gibt es auch mal die Fertigpizza, wenn´s schnell gehen soll. Schaff zwar nur die Hälfte, bin dann aber zufrieden. Und so soll es meiner Meinung auch sein.

      LG
      hosta
      [Blockierte Grafik: http://www.ketoforum.de/diaet-ticker/pic/weight_loss/97712/.png]

      Dez. 2010: 130,1 kg
      OP-Gewicht am 24.08.2011: 121 kg
      leben und leben lassen.....
    • Danke für den Beitrag, ich hatte manches Mal beim Lesen der Beiträge ein schlechtes Gefühl, dass ich vieles falsch mache , ich esse zu viel, oder mache zu wenig Sport usw., aber im Urlaub habe ich im Hotel alles gegessen natürlich in kleinen Mengen und ich habe abgenommen, obwohl ich kein Eiweiß dabei hatte, aber es ist schwer das Danken an Essen aus den Kopf zu bekommen, schließlich habe ich Jahrelang nach gesunden und ungesunden Lebensmittel gesucht, jetzt brauche ich das nicht mehr, denn was gesund ist habe ich in den Jahren gelernt und die Mengen kann ich nicht mehr essen, also kann ich jetzt lecker, gesunde Mahlzeiten kochen und" schlank" werden und habe viel Zeit für meinen Mann und ein Hobby übrig.

      LG
      Narben zeigen das Erlebte, sie definieren nicht die Zukunft
    • Liebe Ramona,

      das ist ein ganz toller und hilfreicher Beitrag!!

      Danke auch an Gerd, der genau den richtigen "Senf" dazu gegeben hat.

      :ihrseidprima: :ihrseidprima: :ihrseidprima:



      Liebe Grüße