Wieso hast Du Angst, dass Du mit dem Bypass auch nicht abnimmst? Wenn ich Dein Vorstellungspost richtig gelesen habe, dann hast Du Doch mit dem Magenband anfangs abgenommen. Ich kenne einige wenige Fälle hier aus dem Forum, die mit dem Schlauch nur sehr wenig abgenommen haben, aber ich kenne niemanden, der mit dem Bypass nicht einen ordentlichen Teil seines Übergewichts weg bekommen hat...

Dir alles Gute!

Doch ... auch die gibt es ... leider. Ich persönlich kenne einige Fälle. Dennoch sollte man immer von denen, die nicht abgenommen haben, die Hintergründe kennen. Entweder steckt völlig falsches Essverhalten dahinter, weil man es nie richtig lernte oder wieder verlernte oder Neben/Begleiterkrankungen, die eine (weitere) Gewichtsabnahme ausschließen. Eine weitere Ursache könnte z.B. eine Fistel sein oder eine nicht optimal durchgeführte OP. Gründe gibt es immer, weshalb jemand unter Umständen nicht (weiter) abnimmt, aber diese sollte man dann wirklich kennen und entsprechend berücksichtigen.

Wichtig ist, dass es mit Abstand die Mehrheit schafft soviel abzunehmen, dass es Ihnen gesundheitlich wesentlich besser geht und genau an diese Fälle sollte man sich orientieren.

Ich denke der Unterschied zwischen Magenband (restriktives Verfahren) und Magenbypass (malabsorptives Verfahren) ist soweit bekannt, dass ich hier nicht näher darauf eingehen muss.

Ich kenne Deine Vorgeschichte nicht und weiß deshalb nicht, ob Du mit Magenband ein MMK machen musstest bzw. wie lange dies schon her ist.

Genau die selbe Angst hatte ich auch vor meinem Umbau vom Band zum Bypass, eben weil ich selbst Leute kenne, die nach dem Umbau trotzdem nicht abgenommen haben, aber wie Ramona sagt, dass hat oft andere Gründe. Ich habe damals mit dem Band 40 kg verloren, 25 davon wieder zugenommen und bin jetzt bald 9 Monate nach dem Umbau und habe wieder 40 kg abgenommen. Es geht, wenn man sich bewusst macht, dass man auch was dazu beitragen muss. Vorausgesetzt es wurde richtig operiert. Allerdings ist es bei mir so, dass ich manchmal denke es geht langsam, aber wenn ich dann die Gesamtabnahme anschaue ist es ja doch recht viel. Mein AC sagt, man muss einfach bedenken, dass das Band schon Vorarbeit geleistet hat.

Nachdem ich bis jetzt mehrere PNs bekam, dass sie neu hier im Forum sind bzw. zu wenig darüber wissen, was der Unterschied zwischen restriktiven, malabsorptiven und dem sog. Kombiverfahren ist, werde ich es hier doch näher erläutern. Das Gleiche betrifft die Erklärung MMK, wobei ich hier bitte, sich über die Navigation zum Unterforum "MMK = Multimodales Therapiekonzept" durchzuklicken und dort noch mehr dazu lesen, weil dies ein absolut wichtiges Thema ist. Ich werde es ebenfalls kurz erläutern, bitte aber um zusätzliche eigenständige Recherche hier im Forum.

Restriktives Verfahren sind das Magenband und der Schlauchmagen
Malabsorptives Verfahren: biliopankreatische Diversion mit/ohne duodenalem Switch (BPD bzw. BPD+DS)
Kombinierte Verfahren: Magenbypass

Restriktive Verfahren
Beim restriktiven Verfahren wird nur die Nahrungsaufnahme eingeschränkt.
Magenballon -> keine Operation in dem Sinne, wird endoskopisch eingesetzt
Magenband -> Einschränkung der Nahrungsaufnahme, durch Anlage eines Magenbandes (siehe Bild 1)
Schlauchmagen -> Einschränkung der Nahrungsaufnahme und Ausschaltung bzw. starke Reduzierung von Ghrelin (Hungerhormon)

Kombinierte Verfahren
Magenbypass -> Restriktives Verfahren und malabsorptives Verfahren. Einschränkung der Nahrungsaufnahme und bewusst herbeigeführte Mangelverdauung
Ein-Anastomosen-Magenbypass

Malabsorptive Verfahren, Verfahren mit überwiegend malabsorptiver Komponente
Biliopankreatische Diversion (BPD) nach Scorpinao, Distaler Magen-Bypass

Weitere Verfahren
Magenschrittmacher
Kombinationseingriff (Bypass und Magenband)
Endoskopisches Verfahren (Endobarrier)

MMK = multimodales Konzept

Das multimodale Behandlungskonzept umfasst ein 6 bis 12-monatiges Programm und besteht aus Ernährungstherapie, Bewegungstherapie und Verhaltenstherapie.
Die Ernährungstherapie muss durch einen Ernährungsmediziner oder eine anerkannte ernährungstherapeutische Berufsgruppe (z.B. Diätassistenten, Oecotrophologen) durchgeführt werden. Eigenständige Therapieversuche sind hierfür alleine nicht ausreichend.

Bei der Bewegungstherapie zählen z.B. Mitgliedschaften im Sportverein, besuchte Kurse über Krankenkasse oder Volkshochschule etc. Erwartet werden 2 Stunden sportliche Betätigung pro Woche.

Verhaltenstherapie. Hier soll die Notwendigkeit einer psychotherapeutischen Behandlung bei Vorliegen einer schweren psychischen Erkrankung und/oder Essstörung überprüft werden. Wird dieser Baustein fachpsychologisch in der Anfrage verneint, ist dies zu akzeptieren. Wenn sich ehrausstellt, dass eine Verhaltenstherapie sinnvoll ist, so ist diese Therapie gegenüber der operativen Maßnahme vorrangig einzusetzen.

Nimmt der Patient während des MMK-Zeitraumes mehr als 10 Prozent des Körpergewichtes ab, so sind die konservativen Maßnahmen fortzusetzen. Ist nach Beendigung der Therapie das ursprüngliche Gewicht wieder erreicht oder überschritten, ist die Behandlung als erfolglos zu bewerten.