Ab welchem BMI wird was operiert?

Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

  • Ab welchem BMI wird was operiert?

    Gibt es eine Schmerzgrenze, wo die Ärzte diese verschiedenen Operationen nicht mehr durchführen? Wo liegt die? Welche Möglichkeiten gibt es sonst ausser Diäten und Sport?
  • Hier gibt es eigentlich klare Richtlinien der verschiedenen Gesellschaften.
    OP ab BMI 40 oder ab 35 bei adipositas-assoziierten Nebenerkrankungen wie z.B. Diabetes, degenerative Gelenkserkrankungen. Wenn ein Patient nun frustane Abnehmversuche hinter sich hat und immer noch einen BMI von 35 und mehr herumträgt, kann man auch früher über eine OP reden, die dann in aller Regel selbst getragen werden muss.

    Dr. Müller
    Klinikum Karlsruhe


    Kopieren erlaubt, aber ausschließlich mit Quellenhinweis auf magenband-deutschland.de .
    Zuwiderhandlungen werden geahndet.
  • Nach einem persoenlichen Gespraech fuehre ich Gastric Banding Operationen auch ab einem BMI von 30 (definiert laut WHO als Krankheit) durch. Magenbypass ab BMI 35 mit Begleiterkrankungen. Die Opergrenze fuer Magenband: BMI 100, fuer Magenbypass ca 60 - 70. Ab diesem BMI fuehre ich wenn ein Bypass gewuenscht wird diesen laparoskopisch nur mehr in 2 Schritten durch (1. Sleeve Gastrektomie, 2. Magenbypass nach 30-40% igem Gewichtsverlust.
    Grundsaetzlich ist fuer mich der Leidensdruck des Patienten entscheidend, nicht so sehr der BMI.

    Mein schwerster erfolgreicher Magenbandpatient hatte BMI 101 - ist also durchaus in ausgesuchten Faellen ein Erfolg. Ein Magenbypass ist laparoskopisch bei einem derart hohem BMI fast unmoeglich deshalb Obergrenze ca 60 - 70 beim Magenbypass.


    Beste Gruesse
    Dr. Miller


    Kopieren erlaubt, aber ausschließlich mit Quellenhinweis auf magenband-deutschland.de .
    Zuwiderhandlungen werden geahndet.
  • Prinzipiell gelten in Deutschland die Kriterien der Deutschen Adipositasgesellschaft. Hierbei wird die Indikation für eine gewichtsreduzierende Operation bei einem Bodymassindex über 40 kg/(m)² gesehen. Bei Begleiterkrankungen bereits am 35 kg/(m)².

    Im internationalen Schriftraum wird allerdings bereits diskutiert, ob auch ab einem geringerem Übergewicht ab 30 kg/(m)², welches mit konservativen

    Maßnahmen nicht reduziert werden konnte, die Indikation zu einer operativen Gewichtsreduktion gestellt werden darf.

    Dieses wird auch dadurch begründet, dass hierbei die Ergebnisse noch deutlich besser als in der hohen Gewichtsgruppe sind.

    Das klassische in Europa bevorzugte Verfahren zur Dauergewichtsreduktion stellt hierbei die Implantation eines anpassbaren Magenbandes in laparoskopischer Technik dar. Insbesondere bei Personen mit einem deutlich niedrigerem BMI sollten solche prinzipiell reversiblen Verfahren gewählt werden.

    Der Magenballon ist ein Verfahren von deutlich geringerer Effektivität, hierbei können in der Regel nur relativ kleine Gewichtsreduktionen erreicht werden.

    In der Regel haben die betroffenen Patienten nach einem Jahr ihr Ausgangsgewicht wieder erreicht. Der Magenschrittmacher ist ein z. Zt. noch experimentielles, sehr teures Verfahren. Bei diesem Verfahren kann in der Regel bei etwa 10 % der betroffenen Patienten eine Gewichtsreduktion erreicht werden. Die Kosten für eine Magenschrittmacherimplantation sind auf etwa 15.000 Euro z. Zt. zu beziffern. Der Magenschrittmacher hält ca. 2 Jahre und muß nach dieser Zeit ausgetauscht werden.

    Prinzipiell ist die Indikation zu einem operativen Verfahren zur Gewichtsreduktion individuell zu stellen. Das heißt, dass allein niedrigerer Bodymassindex als in den Leitlinien gefordert, kein Ausschlusskriterium für ein solches Verfahren allein stellt. Es sollte daher ein individuelles Beratungsgespräch vorgenommen werden.

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. med. T. Sonnenberg
    Chefarzt der Chirurgischen Klinik



    Kopieren erlaubt, aber ausschließlich mit Quellenhinweis auf magenband-deutschland.de .
    Zuwiderhandlungen werden geahndet.