Suchtverlagerung: von einem Extrem ins andere #

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    • Suchtverlagerung: von einem Extrem ins andere #

      Hallo, ihr Lieben,

      ich muss euch heute mal mein Herz ausschütten.

      Ich hatte letzte Woche schon vor, hier mal zu posten, wie gut es mir inzwischen geht, was sich alles positiv verändert hat und wie toll meines neues, bisheriges Leben nun ist. Doch dann trat etwas ein, mit dem ich so nicht gerechnet habe.

      Aber ich fange mal vorne an. Ich habe jetzt 45 kg abgenommen und das tollste daran ist, dass ich jeden Tag 60-90 min. Sport mache(n) kann und dass ich wieder völlig komplikationslos meiner gesamten Körperpflege nachkommen kann. Letzteres ist einfach wunderschön, wenn man wieder in die Dusche passt, wenn man seine Füße wieder selbständig waschen und eincremen kann, wenn man an den Popo kommt, sowohl bei der Körperpflege, als auch beim Toilettengang. Ich bin wieder ein Mensch, ich lebe wieder und das mit großer Freude und großem Spaß. Ich schminke mich neuerdings dezent, kann endlich, nach über 12 Jahren wieder Kleidung im Kaufhaus kaufen und nicht mehr aus dem Katalog oder im Internet. Ich bin selbstbewusster und einfach gut drauf. Ich könnte weinen vor Freude, so schön ist das. :] *tanz*

      Doch vor ein paar Wochen habe ich bemerkt, dass meine Portionsgrößen etwas zugenommen haben. Nicht viel, aber es ging eben mehr rein als vorher. Vorher lag ich bei 100-120 ml und dann, vor Weihnachten waren es so 150-180 ml und bei Suppe gingen auch 200 ml rein. Habe das sofort mit der Klinik abgeklärt und alles war im grünen Bereich. Meine Abnahme bestätigte ja auch den Erfolg. Doch ich geriet zusehends in Panik. Wurde dann vor Weihnachten ziemlich krank, konnte keinen Sport machen, lagerte etwas Wasser ein, trotz Tabletten und blieb prompt gewichtsmäßig stehen. Panik pur. Und da manifestierte sich etwas in meinem Kopf.

      Fortan bemerkte ich, dass ich plötzlich viel weniger Hunger hatte. Vorher aß ich 5 Mahlzeiten, auf einmal nur noch 4 und irgendwann nur noch 3. Doch das ganze stoppte nicht und ich aß irgendwann nur noch 2 x am Tag. Doch leider blieb es nicht dabei. Ich begann wieder die Kalorien zu zählen und sie drastisch runter zu fahren. Nur noch kalorienreduzierte Produkte, nur noch fettreduzierte Produkte. Ich fing an an meinem Essen herumzupulen. Ist irgendwo Panade drauf, pule ich sie konsequent runter, ist etwas mit Öl gebraten, lasse ich es stehen. Frittiertes esse ich gar nicht mehr und kalorisches schonmal gar nicht. Tütchen oder Fertiges verweigere ich eben so strickt. Ich esse also auch keine Salatsauce mehr, die vielleicht mit Salat-Fix aus dem Tütchen zubereitet wurde. Und sowas alles...

      Ich bin da irgendwie reingerutscht und seit 4 Tagen nun der absolute Höhepunkt. Ich esse gar nicht mehr und fange an zu brechen. Ich habe keinen Hunger mehr. Null Hungergefühl. Zwinge ich mich zum Essen, will ich es sofort danach ausbrechen. Ich würge solange, bis hoffentlich was kommt, was aber nicht immer geht. Meine Verdauung hat sich natürlich nun eingestellt und mein Kreislauf ist auch im Keller. Meine Abnahme allerdings ist bahnbrechend. Letzte Woche knappe 4 Kilo, davor die Woche 3. Das gefällt mir sehr gut. Nun bin ich jedoch nach diesen 4 Tagen dazu übergegangen, mich nach wie vor zum Essen zum zwingen, jedenfalls abends. Doch mehr wie 50 ml gehen nicht mehr rein, was mich natürlich auch riesig freut.

      Aber es gibt noch so einen Funken gesunden Verstand in meinem Kopf, der mir sagt, dass das so nicht weitergehen kann. Ich esse entweder den ganzen Tag gar nichts oder abends zwinge ich mich zu 100-200 kcal. Das ist nicht Sinn der Sache, das weiß ich und deshalb habe ich sofort einen Termin bei meinem Verhaltenstherapeuten gemacht, den habe ich morgen. Meine Ärztin war sehr besorgt und nach gründlicher Analyse war klar, dass ich nun dabei bin, in eine andere Sucht zu verfallen, nämlich die Sucht nichts essen zu wollen und wenn, es dann auszubrechen. Sie hat das Kind beim Namen genannt, aber ich mags nicht aussprechen. Weiteres Problem bei der Sache ist, dass ich nach wie vor meinen Sport durchziehe. 60-90 min. Nordic Walking jeden Tag. Es tut mir gut, es macht Spaß und es verbrennt Kalorien, was mir das Wichtigste ist. Aber sie sagte, dass das zusätzlich zur Essensverweigerung noch schlimmer wäre. Doch ich kann nicht anders. Noch hält mein Körper das durch, jedenfalls währenddessen. Hinterher ist mein Kreislauf im Keller, aber er reguliert sich schnell wieder. Aber wie lange halte ich das noch durch? Ich weiß, dass es nicht gesund ist, aber ich kann es nicht steuern. Mir wird schlecht, wenn ich essen will/muss. Ich will brechen und versuche es auch und Sport macht auch süchtig...

      In 2 Wochen beginnt meine psychosomatische Reha und darüber bin ich einerseits froh, aber andererseits habe ich auch Angst davor. Ich will nicht wieder mehr essen, mir gefällt es, nichts zu essen, keinen Hunger zu verspüren. Und wenn ich dann doch mal was esse, weil ich mir sage, ich muss, dann darf es nach Möglichkeit kaum Kalorien haben.

      Ich rutsche gerade von einem Extrem in das andere. Ich weiß, dass ich so nicht weitermachen darf, aber es ist schön, so gut abzumehmen, so wenig zu essen. Ich kann den ganzen Tag verstreichen lassen, ohne Hunger zu haben. Das ist eine so ganz andere Erfahrung, als ich sie bisher kenne. Bei mir drehte sich immer alles ums Essen. Neuland, das mir gut gefällt und von dem ich weiß, dass ich es so extrem nicht handhaben darf.

      Ich wollte mir das einfach mal von der Seele reden, weil es mich natürlich schon belastet. Denn irgendwie spüre ich ja, dass es der falsche Weg ist. Ich bin gespannt, wie es weiter geht, wie mir die Therapie helfen kann, damit umzugehen, was mir die Reha bringt. Aber eines ist klar, ich will nie wieder zunehmen! Ich will nie wieder dick(er) werden! Ich will weiter abnehmen und schlank werden...

      Schon komisch, dass man mal genau im anderen Extrem war und nun ins Gegensätzliche geht. Aber irgendwie passt das zu mir. Ich war schon immer ein extremer Mensch, in jeglicher Form. Ich konnte immer gut und diszipliniert abnehmen, auch immer rasant und viel. Zwar kam dann irgendwann immer wieder die Esssucht durch und der damit verbundene Jojo, aber jede neue Diät bin ich krass und extrem angegangen und habe sie durchgezogen. Von daher wundert mich das jetzt nicht wirklich, dass es mir so ergeht...

      Drückt mir die Daumen, dass ich einen Weg finde, der für mich akzeptabel ist und trotzdem gesund. Danke euch dafür. :122:
      Grüße von Tanni
      RNY-Magenbypass am 24.06.20
      Mein Bypass-Tagebuch
    • :zwinkert:

      Liebe Tanni,

      das Du jetzt solche Schwierigkeiten hast besorgt schon einen heftig. Ich habe "" nur knapp 30 KG abgenommen und wurde aber 8 Wochen vor Dir operiert, sicherlich Du hattest ein wesentlich höheres Ausgangsgewicht als ich.

      Ich bin mit meiner Abnahme nicht so ganz zufrieden, es müsste schneller gehen, denn viel essen kann ich nicht, aber häufig kann ich kleine Mahlzeiten zu mir nehmen und dies ist meine ganz große Sorge.

      Das manche von der Adipositas in das andere extreme fallen wurde mir vor der OP gesagt und auch davor eindeutig gewarnt.

      Hole Dir ganz ganz schnell Hilfe bei Deinem AC bzw. über eine VT/ Psychologe denn Dein Verhalten macht einem Angst und ich denke Du siehst das genauso, oder ??

      P.S.: Ich wünsche Dir von Herzen das Du ganz fix die Kurve bekommst denn Du wirst hier gebraucht. :gemeinsamsindwirstark:

      G.L.G. Marlies
      :freu: Ziel erreicht, von Höchstgewicht 140kg auf 70kg. :freu: :wird gut: :freu:
    • Hallo liebe Tanni, :hallo:

      klingt wirklich gar nicht gut, aber das weißt Du ja schon selber.

      Vielleicht solltest Du den Sport runterschrauben oder gar weglassen und diese Aktivität als "Belohnung" für Dich einsetzen, wenn Du gegessen hast!
      Nur mal so `ne Idee! :nix: :knuddel:
      LG reike :=):


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      BMI 10.12. 2006 = 51,3 BU 10.12. 2006 147 cm
      BMI 20.12..2007 = 27,5 BU 07.12. 2007 86 cm - 61 cm weg!

      Vorher-/Nachherfoto`s von REIKE
      adipositasverband-internationa…e=UserGallery&userID=3163
    • Liebe Tanni,

      ich schreibe nicht so oft im Forum (ausser bei den Meinereiners), möchte Dir aber sehr für Deinen offenen, ausführlichen und intelligenten Bericht danken. Ich glaube, Du bist auf dem guten Weg, da Du alles klar siehst, VT hast und die Reha bald beginnt. Du hast also schon den Stier bei den Hörnern genommen. Ich drück Dir alle Daumen und wünsche, dass Du das bald - mit profesionneller Hilfe - in den Griff gekommst. Selbst bin ich auch so ein Extrem-Mensch, alles oder nichts - in vielen Beziehungen.

      Ich kann mich erinnern, vor vielen Jahren einen ähnlichen Bericht von Schnuffel hier im Forum gelesen zu haben. Vielleicht kannst Du sie mal per PN kontaktieren.

      Ich wünsche Dir alles, alles Gute.
    • Liebe Tanni,

      willkommen im Club. Du leidest wie sehr viele hier unter Esssucht.
      Esssucht sucht sich verschiedene Ventile, mal Magersucht, dann Bulimie, dann Binge Eating, dann Adipositas und wieder zurück in die Bulimie usw.
      Esssucht hat viele Gesichter. Deshalb ist die Therapie so wichtig.
      Du gehst die Sache ja richtig an, hast ne Therapeutin, fährst bald in Kur.
      Gesundheitsbedenklich ist Deine Magersucht im Moment wahrscheinlich noch nicht.... aber Dein Leidensweg wird wie bei jedem Suchtkranken ein Leben lang dauern. Alkoholkranke und Heroinsüchtige müssen ein Leben lang kämpfen, und Esssüchtige erst recht.
    • Ich lese derzeit ein gutes Buch. Empfehlenswert für alle, die sich mit dem Thema auseinandersetzen (müssen):

      Sucht - Hintergründe und Heilung
      Abhängigkeit verstehen und überwinden

      Sucht ist immer Ausdruck tief liegender Probleme.
    • Du siehst Deine Probleme klar und deutlich und reflektierst Dein Verhalten gut. Trotz besseren Wissens hast Du das Gefühl, dass Du Dein Verhalten nicht wirklich steuern kannst. Und das macht verständlicherweise Angst. Aber Du tust etwas! Du versuchst Dich dem Problem zu stellen durch VT bzw. Reha. Leicht wird es sicherlich nicht werden. Alles andere wäre Schönfärberei. Du wirst dafür viel Kraft und Ausdauer brauchen. Gib nicht auf! Du hast Dein Ziel bereits festgelegt und Du wirst auch einen gesünderen Weg dorthin mit fachlicher Hilfe finden. Ich drück Dir dafür die Daumen. :daumenhoch: Du schaffst das!

      Liebe Grüße
      Beate
    • Ich bin so froh, dass ich euch habe. Ich habe schon tagelang mit mir gerungen, mein Problem zu posten. Ich wollte niemandem Angst machen, aber vor allen Dingen hatte ich Angst, dass ihr mich belächelt. Ich bin für dieses Forum und seine Mitglieder sehr dankbar, bisher habe ich immer geholfen, wo ich helfen konnte, nun brauche ich Hilfe und wenn es nur Zuspruch ist - das tut so gut. Ich weiß, ich bin nicht alleine.

      Mir wurde auch von verschiedenen Ärzten gesagt, dass man in die Magersucht rutschen kann, allerdings habe ich gedacht, bzw. es so verstanden, dass das nur passiert, wenn man sein Ziel erreicht hat und dann nicht bereit ist zu stoppen. Aber das man schon so früh dieses Problem hat, war mir nicht bewusst.

      Ich habe Gott sei Dank einen sehr lieben und verständnisvollen Mann, so dass ich hier zuhause immer einen Ansprechpartner und eine Bezugsperson habe. Mein Mann ist sehr bemüht und versteht mich immer und begleitet mich überall hin, aber trotzdem habe ich es heute nicht mehr ausgehalten und wollte es euch mitteilen. Ich konnte einfach nicht anders. Es tut so gut, reden zu können...

      Belohnung fürs Essen...puh, das ist sicherlich eine sehr gute Idee, an der ich arbeiten sollte. Momentan ist mir das nicht möglich. Ich habe nur Kalorien im Kopf, die ich verbrennen will. Und wenn ich nichts esse, dann sind die trotzdem verbrannten Kalorien noch besser, so denke ich dann. Null Kalorien gegessen, aber vielleicht noch 400 oder 500 verbraucht. Das hört fühlt sich soo gut an.

      ABER, ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um wieder auf den richtigen Weg zu kommen, solange es mir noch möglich ist. Ich habe schon Angst davor, irgendwann dann mal kein Polster mehr zu haben und wirklich in einer ausweglosen Situation zu stecken, die bedrohlich werden kann. Noch habe ich dem viel entgegenzusetzen und es kann mir nicht gefährlich werden, aber das darf mich nicht beruhigen und schon gar nicht daran hindern, etwas dagegen zu unternehmen.

      Ich vertraue mir (noch) und werde an mir arbeiten.

      Danke auch noch für den Buchlink. Ich lese ja sehr gerne und ich denke, dass das Buch auch was für mich ist.

      Schön, dass ihr für mich da seid. DANKE
      Grüße von Tanni
      RNY-Magenbypass am 24.06.20
      Mein Bypass-Tagebuch
    • Hallo Tanni,

      hoffe Du findest Deinen Weg.

      Danke das Du so offen darüber geschrieben hast.
      Bis gez hatte ich mir über soeine Veränderung gar keine Gedanken gemacht,danke Dir.
      Wünsche Dir alles Liebe.
      Gruß, Marry


      [Blockierte Grafik: http://www.ketoforum.de/diaet-ticker/pic/weight_loss/108540/.png]Nun kann das Neue Leben beginnen und der Kopf muss auch da durch!!!


      BMI 13.02.2012 -- 63,4 -- 24.04.2012 -- 53,3 17.07.2012 -- 46 31.10.2012 -- 40,11
    • hallo Tanni :hallo:

      ich weiß sehr gut von was du redest.

      Bei mir wars Dezember 2010 so nach dem ich geblockt wurde und am Anfang fast nichts und dann nur sehr wenig Essen rein ging, war für mich wieder eine Umstellung.
      Das es mir ein paar Tage nach dem Blocken schlecht geht, und ich mich einige Male übergeben muss, hatte ich schon öfter und damit konnte ich ganz gut leben.
      Dez. 2010 wars anders...ich wollte natürlich auch vom leckeren Weihnachtsbraten m. Kloß und allem drumundran essen, Tat das auch, natürlich war mein Weg auf die Toilette ziemlich bald da, und das nicht nur einmal, den nach dem Übergeben habe ich weiter gegessen, wieder gebrochen....weiter gegessen wieder gebrochen..... ;( so sah mein Tagesablauf aus, bis ca Februar. Ich fühlte mich nach dem übergeben sooo gut, das kann man sich nicht vorstellen- Hab mein Essen nicht mehr ordentlich gekaut, war ja egal, landete ja eh gleich im Klo. Irgendwann wurde es zum Zwang...wenn ich nicht auf Toilette konnte warum auch immer war das sehr schlimm für mich.. hab in knapp 8 Wochen 20kg abgenommen, das fand ich natürlich toll, :] aber irgendwie hats in mir dann klick gemacht , ich dachte nur NEIN!! so willst du nicht dein Leben lang verbringen-reiß dich zusammen, es war nicht einfach, aber ein Anfang war es schon, vielleicht nur noch bei Mittag und Abendessen zu brechen....ganz langsam wurde es dann weniger, 1 mal brechen, bis ich es Gottseidank SELBST geschafft habe nicht mehr zu brechen, auch wenn mir das alles andere als leicht viel.
      Seid März kann ich also wieder ganz normal leben, außer ich hab unbeabsichtigt! zu wenig gekaut....merke aber ganz deutlich, wenn mal ein Tag dabei ist, wo ich oft brechen muss-das ich vorsichtig sein muss das es nicht wieder zum Zwang wird....!!
      Ich glaub man kann es erst verstehen wenn man es auch schon erlebt hat...

      Ich hoffe für dich das du es auch schaffst! :drueck:


      lg Sabrina
      *~*DU bist geboren, um Erfolg zu haben. NIEMAND kann dich davon abhalten außer DU selbst. *~*


    • Guten Tag, Tanni !
      Habe gelesen, wie es Dir geht." schön" und beschis.......!
      Aber Du bist intelligent und bestimmt auf dem richtigen weg mit dem, was Du nun für dich tust!
      Eines hast Du vielleicht vergessen!?
      Fange an, Dich zu lieben!!!
      Sei gut zu Dir, Deiner Seele und Deinem Körper!
      Auch so wie er jetzt ist!
      Misshandel ihn nicht weiter!

      Viele liebe Grüße Marie
      :drueck: :hallo:
      "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen." (Kant)

      :katze:
      Man sieht nur mit dem Herzen gut!
      Antoine de Saint Exupe'ry


      Op-wie es war und wie`s mir nun geht !
    • Hallo Tanni,

      Du hast so super abgenommen, das konnte man wirklich gut sehen am Montag. Aber ich hatte da schon das Gefühl das Du nicht glücklich warst und Dich etwas bedrückte. Am nächsten Donnerstag ist ja wieder Gesprächsrunde, vielleicht möchtest Du ja kommen und Dein Problem noch einmal erzählen. Du bist auf dem richtigen Weg und schaffst das bestimmt auch wieder in den Griff zu bekommen. Ich drück Dir ganz fest die Daumen :drueck: .
      Unsere SHG trifft sich:

      3.Montag im Monat, Paracelsusstraße 15, Kasino im Personalhochhaus (Geb.7), um 19 Uhr.

      4.Donnerstag im Monat, Paracelsusstraße 15, Kasino im Personalhochhaus (Geb.7), um 19 Uhr.
    • dein problem kenne ich!!! das hatte ich VOR der op!!

      ich habe immer gesagt...ich kann besser gar nichts essen als in geringen mengen!!

      ich finde es gut, dass du dir hilfe holst, denn das ist auch eine essstörung!!!

      alles gute!!!
      :ihrseidprima: Liebe Grüße!!

      25.05.2010 - OP Termin für Schlauchmagen :sister:
      08.08.2011 - OP Termin für Brustverkleinerung in Hagen - ist alles BESTENS verlaufen :freu:
      12.11.2012 - OP Termin für Bauchstraffung in Hagen - Wundheilungsstörung - seit Anfang März 2013 alles OK :]


      Startgewicht: 155 kg - Aktuelles Gewicht: 55 kg :niceday:
    • Liebe Tanni,

      persönlich denke ich, ist es am wichtigsten, dass man das Problem erkannt hat. Und das hast du. Für mich ein Garant dafür, dass du es schafftst. Die Reha, mit tgl. Möglichkeit, einen PSychologen zu sprechen, wird dir sicher helfen.

      Ich wünsche dir von Herzen, dass du das in den Griff bekommst!

      Liebe Grüße
      Nicki
    • Ich hatte mal eine Ernährungsberaterin, die sich mit Magersucht auskennt, da sie selbst eine Gruppe im Krankenhaus ambulant betreut hat. Ich konnte mit ihr viel austauschen.

      Meine Schwester war magersüchtig (ca. BMI14-15) und indirekt hat sie gedanklich mich davor abgehalten jemals eine Diät zu starten. Klingt merkwürdig - ist aber so. Eßgestört wollte ich nie werden. Ich hab dann kontinuierlich 2-5kg pro Jahr - ohne Gewichtskontrolle - zugelegt.

      Mir haben die Gespräche mit der EB auch weitergeholfen (zuvor erfolgten ein paar mit einer Psychologin). Sie erzählt mir vom Kontrollzwang über das Essen. Das Verlangen und Freude über die Nahrungszufuhr den Körper zu kontrollieren. Den täglichen Hype wenn die Waage weniger anzeigt und dann nochmal weniger zu essen. Sich mit Modells zu vergleichen. Irgendwann geht es dann nicht mehr weiter und es wird erbrochen. Sie hat mir die verdickten Lympen am Hals (auf Fotos aus dieser Zeit) gezeigt.
      Wer sagt, dass man für eine Magersucht 'mager' sein muss?
      Mit deiner Verhaltensweise schadest du deinem Körper, weil du ihm keine Nährstoffe mehr zuführst. Meine Schwester gingen die Haare aus und sie hatte keine Periode mehr.

      Kam meine Schwester jemals aus der Magersucht heraus? Sie aß aus Vernunft wieder mehr.
      Aus meiner Sicht: NEIN. Sie ist immernoch kontrollsüchtig. Es geht nach ihrem Kopf. Sie hat die richtige Meinung.
      Ihr Gewicht ist nach der Pupertät wieder gestiegen und ist jetzt recht konstant ... ich schätze BMI27-30 - aber ein BMI sagt eben nix über die psychischen Probleme aus.

      Und ganz ehrlich: da bist du viel viel viel weiter als meine Schwester. Die glaubt nämlich, sie sei 'geheilt'. Als einzige einer Studien-Gruppe an der Uni Heidelberg. Ja, sie hat ihre Probleme jetzt nicht mehr am Essen ausgelassen. (Die Meinereiners können schon ein Lied davon singen, wenn ich mal wieder von meiner Schwester erzähl :-)

      Und deshalb find ich es richtig richtig klasse, dass du demnächst Unterstützung hast. Nimm diese Chance voll und ganz wahr!
      Wünsche Dir so, dass du in eine gute Gruppe kommst und die Ursachen für die Probleme findest. Auch, dass du wieder zu regelmäßigen portionsgerechten Mahlzeiten kommst.
      Gutes 'wühlen in der Vergangenheit'.

      Vielleicht ein Tipp für 'nach-der-Kur': vielleicht eine solche EB suchen, die Erfahrung in diesem Bereich hat. Es geht dann nicht so sehr um 'Nährstoffe und Kalorien' (das kannst du mit der Diätassistentin in der AC-Klinik machen) sondern die sogenannte 'Verhaltensmodifikation' die im MMK durch eine EB gefordert ist.... nur so eine Idee ... dann bist du nach dem Aufenthalt nicht ganz so alleine.
    • Hallo, ihr Lieben,

      ich danke euch für eure Beiträge, Gedanken und Hilfestellungen. :ihrseidprima:

      Ich komme soeben von meinem Therapiegespräch und mein Therapeut hat an verschiedenen Stellen, auf verschiedenen Wegen an meinem Problem gearbeitet. Er hat mich über den Muskelabbau durch Essensverweigerung aufgeklärt, aber auch erklärt, wie es zu diesem anderen Extrem evtl. gekommen sein könnte. Aber auch auf andere wichtige Dinge hat er mich hingewiesen, mir mit auf den Weg gegeben. Praktisches, Psychologisches, Therapeutisches, Nützliches - alles war dabei. Aber eben auch viel Ehrlichkeit, was Tatsachen angeht, wenn ich so weiter mache.

      Aber ich glaube, dass es früh genug war für mich. Ich habe dieses extreme Problem ja erst seit 5 Tagen, also wo ich gar nichts gegessen habe. Noch schwanke ich, weiß, dass es falsch ist und mit seinen Aussagen von heute, war es genau der Punkt, der erreicht werden wollte und konnte, finde ich. Ich habe heute getrunken, ohne es ausbrechen zu wollen. Und ich habe 3 Gabeln Essen gegessen, ohne es losgeworden zu sein. Nicht leicht, aber es ist ein Anfang.

      Ich habe noch immer Angst und Ängste vor den Portionen und den Kalorien, aber ich werde mich bemühen, es in den Griff zu kriegen.
      Grüße von Tanni
      RNY-Magenbypass am 24.06.20
      Mein Bypass-Tagebuch
    • :blumen: :blumen: :blumen: :blumen: :blumen: :troest: :blumen: :blumen: :blumen: :blumen: :blumen:
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      Startgewicht vor Schlauchmagenop 27.09.2011: 147kg
      Gewicht bei Entlassung 01.12.2011: 127kg
      Gewicht bei Umbau zu Bypass 22.05.2012: 105 kg
      Gewicht bei Entlassung 30.05.2012: 108kg
      09.06.2012 : 99,3kg !!!!!! :0))
    • :hallo: hallo Tanni, komm lass dich mal :knuddel:

      hab den Thread grad eben erst entdeckt.
      Ich wünsche dir das du alles wieder in den Griff bekommst. Dabei wird dir die Reha, dein VT und dein lieber Mann sicher helfen.
      Aber das beste daran ist wirklich, das du erkannt hast was falsch läuft und hilfe annimmst und nicht immer nur gibst.

      :friends:
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      SHG Nürnberg-Nord Klinikum, jeden letzten Dienstag im Monat um 19 Uhr.
      E-Mail: shgfuerth@googlemail.com
    • ...und ich hatte gedacht, ich hätte es im Griff...

      :nastuch: ;( :nastuch:

      Ich muss darüber reden und hoffe es ist ok und geht euch nicht auf die Nerven, aber wenn nicht hier, wo dann? Meine Seele schreit und will sich mitteilen...

      Angefangen hat es gestern. Mal wieder wenig Hunger, kaum was gegessen. Aber da habe ich mir nichts bei gedacht. Hat man vielleicht mal, so Tage, wo man nichts essen mag. Aber heute dann wieder das Extrem. Es geht gar nichts rein. Ich habe wieder dieses Brechgefühl, wenn ich essen will/muss. Und trotzdem habe ich es versucht. Habe heute Mittag lecker gekocht, mir etwas auf den Teller getan und habe auch versucht zu essen. Doch nach der 2. Gabel war klar, dass nichts reingeht. Mir wurde schlecht und ich musste abbrechen. Aber selbst da habe ich noch geglaubt, ich habe einfach so eine Phase und habe es in die Mikrowelle gestellt. Doch es stellte sich auch Stunden später kein Hunger ein. Habe dann gerade versucht mich mit einer Brühe auszutricksen, doch da habe ich dann gemerkt, dass es wieder mein Kopf ist und keine Magenphase. Brühe = Kalorien = Essen. Nach 3 Schlücken habe ich die Tasse weggekippt. *seufz* Selbst Trinken ist heute schwierig. Bekomme kaum was runter, bemühe mich aber dennoch. Ich weiß ja, dass es falsch ist, ich weiß um die Folgen, ich habe das Therapiegespräch nicht vergessen. Aber trotzdem gerate ich schon wieder in so einen Sog. Ich weiß, ihr könnt mir nicht helfen, aber ich musste einfach reden...

      Und ich dachte, ich hätte es im Griff...
      Grüße von Tanni
      RNY-Magenbypass am 24.06.20
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