Bei "Eßsucht" keine OP möglich ?? #

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    • Bei "Eßsucht" keine OP möglich ?? #

      Hallo ihr Lieben ♥



      Mir schwirren nun schon seit einigen Tagen viele Gedanken rund ums Abnehmen, Adipositas, mit OP oder ohne OP Gewichtsreduktion usw durch den Kopf.

      Bei mir ist es so, daß ich schon seitdem ich denken kann immer stets übergewichtig war. Das liegt zum einen in der Familie, zum anderen an privaten Problemen und zudem auch einfach daran, daß ich dem Essen nicht wiederstehen kann. Mittlerweile hat sich mein Gewicht ziemlich hochgeschraubt, schwankend bei 122 kg bei 174 cm Größe. Außerdem habe ich starken Bluthochdruck und ich komme immer öfters in die Situation, daß mein Körper unterzuckert. Von Problemen mit dem Rücken, Knien und Beinen brauch ich wohl kaum berichten.

      Nun habe ich mir für den kommenden Monat einen Termin bei einem AC geholt zum Erstgespräch. Leider ist doch noch so lange hin und ich schwanke immer wieder dies abzusagen in der Hoffnung es auch ohne OP zu schaffen. Doch es klappt einfach nicht. Ich kann noch so sehr versuchen mich gesund zu ernähren, ich falle immer wieder in die Eßfalle rein und verschlinge dann Unmengen an Süßem da mein Körper danach giert.

      Nun hab ich ja schon einiges zu solchen Ops gelesen und mir sagte dann heute eine Bekannte, daß ich so eine OP eh nicht bekomme, da ich ja schon fast süchtig nach essen wäre !! Ich hab täglich jamm auf Schoki, aber ich kann so auch nicht weiter machen. Mein Hausarzt meinte es ist 5 vor 12 bei mir und er findet meinen Weg gut. Da dies ein Weg wäre, mein Gewicht zu reduzieren auf Normalmaß und dann mit Ernährungsberatung gesund dauerhaft weiter schlank zu bleiben.

      Nun meine Frage: Bekommen Menschen die sozusagen eine Sucht nach Essen speziell Süßem haben, keine Op ? Ich für mich jetzt denke, daß viele übergewichtige Menschen (nicht alle !!) erst so kräftig geworden sind, weil sie das Essen brauchten, sozusagen als Ersatz fast wie eine Sucht und trotzdem lese ich hier von vielen Operierten. Ich möchte hier niemandem was unterstellen wegen einer Sucht und hoffe, mir ist auch keiner böse, aber ich versuche für mich grad einen Weg bzw eine Lösung zu finden.

      LG Sandra
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      27.07.2012 Erstgespräch Dr. Liesner in Friesoythe 24.10.2012 Termin MDK

      08.11.2012 Kostenzusage der KK 10.04.2013 Magenbypass OP
    • Liebe Sandra,
      in gewisser Weise sind die meisten Menschen, die sich ein solch hohes Gewicht angefuttert haben, sehr wohl süchtig nach dem Essen*** ... alleine, wenn ich mich erinnere was für Portionen ich gegessen habe und einfach nicht aufhören KONNTE! Hätte ich mein Leben lang so diszipliniert gegessen, wie seit meiner Op .... ich häte es nie und nimmer auf mein Höchstgewicht bringen können !!!
      ***"freiwillig" macht das kein Mensch! Es sind auch die Gene, sagt mein AC .. ja, denke ich auch, aber das ist nur die eine Seite der Medaille. Und die andere Seite ist die Sucht, mehr oder weniger ausgeprägt .. mehr oder weniger "akkut". Die Sorge, bei einer Sucht zu operieren, ist einfach die; danach ist essen wie zuvor nicht mehr möglich, ABER WAS DANN??? Was anstelle des Essens???
      Ich habe es so gemacht; ich war in einem richtigen Adipositaszentrum. Allerdings immer mit der Hoffnung, daß die Untersuchungen dort ergeben, daß irgendeine Stoffwechselerkrankung vorliegt, die ich dann beheben und ohne OP leben kann. Das hat sich NICHT bewahrheitet. Das Ärzteteam hat mir einen Schlauchmagen empfohlen .... Ich wollte nicht! Habe also das sowieso für eine OP notwendige MMK ausgedehnt ... mir einen letzten Versuch ohne OP auferlegt ... habe auch abgenommen, aber minmal ... Mich dann doch für eine Op entschieden ... ich Hasenfuß!
      ABER ein Termin beim AC "zwingt" Dich zu nix! Selbst eine Zusage der Krankenkasse NICHT !!! Schlußendlich kannst Du Dich ganz gelassen auf den Weg zu einer OP begeben ... als wirklich, wirklich allerletzte Möglichkeit ... ABER DU bleibst immer Herrin der Situation, entscheidest immer "ob oder ob nicht" .. Kannst 5 Minuten vor OP noch vom Tisch hüpfen ...
      Solltest Du Dich jedoch "dafür" entscheiden, dann hast Du bereits alle Schritte unternommen, bist alle Wege gegangen ...

      Wünsche Dir für Deinen Weg, wie auch immer der aussehen mag, alles alles Gute ....
      LG wanda

      P.S. ich habe die OP noch keine Sekunde bereut, ABER ich gehöre auch zu den Glücklichen, bei denen es 0,0 Komplikationen gab und gibt ... es geht mir richtig, richtig gut!
      LG wanda
      Op 03/11 - Größe 174 cm - Maximalgewicht 143 kg - Abnahme über 14 Monate ziemlich konstant.
      : :kaffee10: : Ziel- Lauf - Wunschgewicht erreicht / Halten seit 06/12 - mit "Schwankungen".

      "Humor ist der Knopf, der verhindert, daß der Kragen platzt". Ringelnatz
    • Liebe Sandra,

      ich würde den Beratungstermin beim AC wahrnehmen. Das heißt ja noch lange nicht, dass du dich dann für eine OP entscheiden musst. Bis dahin ist es noch ein langer Weg mit MMK, auf dem du für dich entscheiden wirst, ob du die OP machst oder nicht.

      Ich denke, wir sind alles süchtig, jeder auf seine Art und Weise. Bei mir war es nicht die Sucht nach Süßem, sondern die Sucht nach Masse. Ich habe Berge an Toastbroten überbacken mit Käse, Nudeln überbacken mit Käse etc. gegessen. Kohlenhydrate ohne Ende. Und damit habe ich keinen Kummer gestillt. Davon hatte ich in den letzten Jahren sehr viel.

      Für mich war die OP, habe aufgrund des Volumenessens einen Schlauch erhalten, die Rettung. Mein Leben hat sich komplett gewandelt. Auch psychisch hat sich bei mir was getan. Seit Februar beschreite ich meine persönliche Talfahrt. Habe mich von meinem Mann getrennt und seither gibt es große Probleme und Ärger. Aber ich bin nicht in alte Muster gefallen. Ich habe nicht angefangen zu fressen. Und da bin ich sehr stolz drauf. Mir haben die immer weniger werdenden Kilos gezeigt, du kannst es. Du kannst dich wieder achten und auf dich achten. Und das hat mich selbst so stolz gemacht, dass ich mir auch gesagt habe: du läßt den Frust nicht mehr über dich Herr sein.

      Um mir alle Brücken abzuschlagen, kommen bei mir z.B. auch alle zu großen Sachen weg. Größere Sachen möchte ich mir NIE wieder in meinem Leben kaufen. Manchmal bin ich erschrocken, da ich in Größe 36 passe (vorher 56) und denke: hui. In den letzten 2-3 Wochen habe ich auch wieder doll abgenommen, obwohl ich daran kein Interesse mehr habe. Bei mir hat sich der Stressfaktor dahingehend geändert, dass ich früher gefressen habe und es mir jetzt so auf den Magen schlägt, dass das WC mein bester Freund ist und ich Durchfall bekomme. Da muss ich nun auf mich aufpassen, denn weiter abnehmen möchte ich nicht mehr.

      Ich wünsche Dir für deinen Weg alles alles Gute und eine Entscheidung, die dich zu einem leichterem Leben führt.

      Alles Liebe, Nicki
    • Hallo Sandra,

      das mit der Sucht, haben Nicki und Wanda bereits treffend beschrieben.
      Wären wir nicht alle irgendwie auf´s Essen süchtig gewesen, wären wir wohl kaum dahin gekommen,
      wo wir waren.
      Deine Bekannte liegt da völlig falsch, dass sie Dir sagt, dass Du eh keine OP deswegen bekommst. ;(

      Dann wären hier die allerwenigsten operiert. Ob die Gene eine große Rolle spielen, das ist bis heute nicht genug erforscht,
      (war erst gestern auf einem Infotag in einem Adipositaszentrum) hat aber auch einen Einfluss auf unser Gewicht.
      Und es spielt auch eine Rolle, wie in unserer Kindheit mit Essen umgegangen wurde.
      Vielleicht hieß es ja bei Dir auch: es wird gegessen, was auf dem Teller ist, oder wie bei mir, da war gutes Essen
      Belohnung. Hatte ich Kinderkrankheiten wurde ich mit Süssigkeiten oder meiner Leibspeise getröstet.
      Also, es kann viele Ursachen haben, das könntest Du mit Hilfe der Verhaltenstherapie an´s Licht fördern.
      Ich würde auf alle Fälle zum AC gehen, hör Dir das alle an, beginne das MMK, vielleicht hilft es ja bereits zum abnehmen.

      Und wenn ich lese, was Du am liebsten futterst, dann bin ich mir sicher, dass Dir der Arzt zu einem Bypass raten wird,
      der hat in ganz vielen Fällen den "erzieherischen" Effekt des Dumpings bei zu viel Süßkram.
      Darum solltest Du auch darauf achten, dass Dein Arzt alle OP-Methoden beherrscht, denn es gibt doch einige Kliniken,
      die sich auf eine Art OP spezialisiert haben, und das ist sicher nicht im Sinne aller Patienten.

      Und es wurde ja schon geschrieben, Du entscheidest, ob OP oder nicht, und wenn Du im letzten Moment vom Krankehaus flüchtest. ;)
      Liebe Grüße Angelika :=):

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      Aktuelles Gewicht: 81 kg - 31 kg mit FdH, 41 kg mit Ballon, 8 kg in Eiweißphase abgenommen, OP-Gewicht 128 kg

      Oberarmstraffung am 4.12.13, Abdominoplastik am 11.2.14, am 16.09.14 Bruststraffung. - 03-11-15 OS-Straffung
    • zum Suchtthema haben die anderen schon hinreichend geschrieben.
      Ich denke du möchtest konkret wissen, ob das eine Kontraindikation beim Antrag wäre - nein das ist es prinzipiell nicht.
      Es gibt einen Unterschied zwischen falsch angewöhntem Belohnungsverhalten, Frustrationsstrategien, Suchtverhalten etc und Sucht, im Sinne von manifesten psychischen Erkrankungen wie Magersucht, Bulimie und Binge Eating, da geht es um "echte" Zwänge in dem Sinne wirklich nicht anders zu können und unbedingt zu müssen, die Baustelle liegt da woanders.
      Der Übergang ist zwar manchmal fliessend, ich kanns auch nicht ins Letzte erklären, denn ich bin kein Psychiater/Psychologe - aber er ist vorhanden, deswegen ist ja auch das psychologische Gutachten zum Ausschluss einer psychischen Erkrankung notwendig.
      lg
      mari
    • Liebe Sandra :hallo:

      Letztendlich sind wir doch alle süchtig nach dem Essen, sonst wären wir nicht adipös geworden. Auch wenn wir operiert sind, bleibt die "Sucht", nur dass wir sie (zumindest am Anfang) im Griff haben. Es kommt aber bei fast Jeder/m Operierten, Jahre nach der OP, in gewissen Situationen die Sucht durch. Viele relativ frisch Operierte können sich dies nicht vorstellen und glauben es oftmals nicht, aber die Zahlen sprechen eine andere Sprache. Warum gibt es soviel Re-Operationen, warum haben wir soviele Userinnen und User, die nach Jahren wieder zunehmen. Hin und wieder sind auch diejenigen dabei, die sich so sicher waren, dass es Ihnen nicht passiert. Leider verschwinden sie dann aus dem Forum und melden sich erst wieder, wenn sie nicht nur 5 oder 10 Kilo, sondern 20 Kilo und mehr zugenommen haben und bereit sind, sich wieder operieren zu lassen. Dies hat manchmal fatale Folgen, über die aber keiner sprechen/schreiben will. Man verdrängt es und glaubt, dass es einem nicht erwischt. Leider sieht die Realität oftmals anders aus.
    • Hierbei ist bei der Antragstellung darauf zu achten, dass nicht von einer EssSTÖRUNG geschrieben wird, denn dies ist eine psychische Erkrankung, die dann wiederum kontraproduktiv im Genehmigungsverfahren bewertet werden "könnte"
      Man kann einen Menschen zum Wissen führen, aber man kann ihn nicht zum Denken bringen.
    • :hallo:

      viel kann ich meinen Vorrädnern nicht mehr hinzufügen.

      Außer, vielleicht mal zu schaun für was steht denn das süße für Dich?

      Ein Alkohliker würde sagen, hm, ganz einfach, lass doch das süße weg, das geht für mein Verständnis nicht, es gibt bestimmt auch Menschen, die sagen, wenn Du weißt das es Dir damit nicht gut geht, dann lass es weg,

      Das ist alles leicht reden, ich weiß für mich, hätte ich mich nicht zu diesem Schritt entschlossen, wäre ich daran gestorben.

      Die Bypass OP hat wohl die "Erzieherische" Maßnahme das du bei gewissen Speisen ein Dumping bekommst( heißt, dir wird schlecht, oder schwindelig oder bekommst einen fettstuhl).

      Da ich ein frischer Bypass bin, kann ich noch nichts dazu sagen...

      Egal was Du machst, mir hat es das Leben gerettet.

      In allem anderen kann ich mich wirklich den anderen nur anschließen.
    • Huch....da hb ich aber lange nach meinem Beitrag gesucht ....lach....war verschoben. Nun ich danke euch für eure lieben Antworten. Ich werde auf jeden Fall den Termin nun in knapp 1 Monat wahrnehmen, wünschte er wäre schon eher, kann es kaum abwarten.

      Werde dann mal weiter berichten. Danke an euch nochmal und schönes Wochenende.

      LG Sandra
      [Blockierte Grafik: http://www.ketoforum.de/diaet-ticker/login/pic/weight_loss/125284/.png]

      27.07.2012 Erstgespräch Dr. Liesner in Friesoythe 24.10.2012 Termin MDK

      08.11.2012 Kostenzusage der KK 10.04.2013 Magenbypass OP
    • :) Also,ich bin auch süchtig nach essen und hoffe nach der op geht es mir anders...Also,ich denke es ist niemand vom "NICHTS" essen dick,oder? :410: :410: :hyper: :410: :410: Lass alles so machen wie du für dich meinst das es richtig ist!
    • sorry aber zwischen "nix essen" und einer echten Sucht ist ein breites Feld an Varianten.
      Bei einer echten Sucht wird so ein bisschen Magen verkleinern wohl kaum weiterhelfen...
      Zu leicht sollt man sichs auch nicht machen, manchesmal hab ich so den Eindruck das wird so ein bissl Schutzbehauptung - als ob seelische Kompensation via Nahrung und was sonst noch alles suchtähnliches Verhalten betrifft nicht gravierend genug wären ums selber nicht mehr in den Griff zu bekommen oder zumindest schambehafteter.
    • Gerd schrieb:

      Hierbei ist bei der Antragstellung darauf zu achten, dass nicht von einer EssSTÖRUNG geschrieben wird, denn dies ist eine psychische Erkrankung, die dann wiederum kontraproduktiv im Genehmigungsverfahren bewertet werden "könnte"
      Aber ist denn nicht so, dass mit dem Wisch vom Psychologen viel eher die OP von der KK bezahlt wird?
      Zumindest dachte ich das immer - ausprobiert hab ich es freilich nicht.
    • Man wird nicht am Kopf operiert. Die OP ist eine Starthilfe, mit der sich die Chancen, anders und gesünder mit Nahrungsmitteln umzugehen deutlich erhöhen. Aber keine OP macht dich mal eben schnell "gesund" und ändert dein Verhalten dauerhaft.
      Ich wurde im März operiert (Bypass) und bin nach wie vor süchtig nach Schokolade. Auch ertappe ich mich wieder beim "grasen" von Nahrungsmitteln, einfach, weil ich so viele Mahlzeiten wieder auskotze aus verschiedenen Gründen, die noch nicht abschließend geklärt sind. Klar sind es nicht mehr Unmengen, und ich habe seither 28 Kilo abgenommen - aber ich bin nach wie vor essgestört!

      Ohne die Verhaltenstherapie, die ich mittlerweile angefangen habe, hätte ich keine dauerhafte Chance.
      Auch habe ich mir eine Ernährungsberaterin gesucht, die bewusst nicht nett ist und mich ggf. in den Hintern treten soll.

      Alte Verhaltensmuster, teils über Jahrzehnte trainiert, werden mit einer OP nicht mal eben weggeschnippelt.

      ABER:
      Bevor es zu einer OP kommen wird, ist zwingend das MMK aus mehr Bewegung, Ernährungsumstellung und -soweit möglich- Verhaltenstherapie Pflicht. Und das ist die Chance für dich, in der Zeit unter geschulter Anleitung doch noch die Kurve zu kriegen und ohne OP dauerhaft abzunehmen.
    • Hallo lunatina,
      wie die anderen schon geschrieben haben, ist eine Esssucht kein Ausschlusskriterium. Aber damit Du selbst erfolgreich bist, solltest Du Dich damit nicht zufrieden geben. Denn wie hoch die Chancen mit einer Esssucht sind, auch langfristig mit OP abzunehmen, das kann Dir keiner sagen. Vor allen Dingen kann Dir das keiner sagen, weil viele Adipöse da selbst nicht ehrlich sind oder auch einfach nicht danach gefragt werden.

      Ich persönlich denke, je nachdem woher die Sucht kommt, wie sie ihre hauptsächliche Ausprägung hat... je nachdem sollte man entscheiden, ob und wie man damit umgeht. Was jeden Adipösen eint, ist dass der Körper sein Gewicht halten will. D.h. dein Körper will z.B. 3.000kcal, weil er damit sein Gewicht halten kann. Jede Kalorie weniger wird Deinen Körper erstmal verärgern. Aber wie gesagt, damit hat jeder zu kämpfen und bis zu einem gewissen Grad bei entsprechend sorgfältiger Auswahl der Nahrungsmittel ist das gut in den Griff zu kriegen und weder mit noch ohne OP ein grosses Problem.
      Dann gibt es die körperliche Sucht. Regelrechte Entzugserscheinungen wenn man keine Schoki bekommt. Der Grossteil der Sucht ist nach wenigen Tagen auf Entzug ausgestanden - das kann man auch ohne OP schaffen. Wichtig ist es dann halt eben, sich danach nicht mehr triggern zu lassen - von guten Gerüchen, leckeren Buffets oder der Süssscheiss-Abteilung im Supermarkt. Mit OP ist es hier sicherlich einfacher zu widerstehen, weil es ja eben keine körperliche Belohnung mehr gibt, sondern instant eine Bestrafung wie das Dumping.

      Und dann gibt es noch die psychische Abhängigkeit. Essen als Ersatz für Emotionen, Liebe, Gespräche etc. Diese Sucht ist auch ohne die Zufuhr des Suchtmittels weiter da. Und bei grossen Emotionen wird Dich auch ein Bypass nicht aufhalten. Gleichzeitig weiss man, dass Suchtverlagerung ein grosses Thema ist. Alkoholismus, Kaufrausch, Kokain, Tabletten - selbst die Suizidrate ist höher.
      Hier hilft meiner Meinung nach nur eine gute Therapie. Bei einem erfahrenen Therapeuten. Ob das Thema Esssucht dann vor der OP endgültig abgeschlossen sein sollte oder noch nicht, das ist sicherlich auch eine Typfrage. Beugt man sich unter Druck, hilft der sogar? Oder windet man sich wie eine Schlange und sucht sich ein neues Ventil? Da kann Dir pauschal keiner was raten und auch ein Therapeut wird Dich dafür erst wirklich gut kennenlernen müssen.

      Ich bin niemand, der mit Druck von aussen gut klar kommt. Bei mir war die Schokisucht psychischer Natur und ich hatte noch über 1 Jahr lang überall Schokolade gebunkert, damit ich für den Fall der Fälle was habe. Teilweise hat es mir dann auch schon gereicht, Schokolade zu kaufen, um Druck abzulassen. Als ich zu Jahresanfang meine Ernährung umgestellt habe, habe ich erstmal Mousse au Chocolat ins Haus geholt. Nur so... für den Fall der Fälle, als Sicherheit. Eine OP, bevor das Thema Esssucht komplett bearbeitet war, wäre bei mir wohl der Supergau gewesen. Dafür kann ich mich jetzt ganz aufs Abnehmen konzentrieren, durch Bäckereien schlendern und muss einfach keine Angst mehr haben, dass mir die Sucht einen Strich durch die Rechnung macht.
      Die gute Nachricht ist übrigens, dass sich eine psychische Esssucht mit einem guten Therapeuten und der eigenen Mitarbeit heilen lässt. Ich habe neulich erst die Zahlen gelassen... 95% haben nach 5 Jahren keine Esssucht mehr.

      Den Beratungstermin würde ich auch wahrnehmen - genauso wie ich mich in das Thema Esssucht mal einlesen würde und mir auch da ggfs professionellen Rat holen würde.
      Warum sich heute schon erhängen, wenn es nächstes Jahr noch viel bessere Gründe dafür gibt?



    • Eigentlich wurde hier schon alles geschrieben, ich muss es nicht wiederholen.
      Aber nochmal: süchtig sind wir wohl alle! Ich kann für mich sagen, dass ich's ohne OP nie geschafft hätte.

      Das Schlimme bei Essstörungen ist nur, dass man nicht, wie bei Alkoholikern, sagen kann, du darfst nie wieder etwas anrühren. Ohne Alkohol kannste wohl leben - ohne Essen kaum. Im Prinzip ist das für einen Esssüchtigen so, als würdest du zu einem Alkoholiger sagen, trinke zu jeder Mahlzeit einen Schnaps aber nicht mehr. Es wäre aussichtslos, das er das schafft. Und so geht es uns mit dem Essen, egal ob süß oder Masse.
      Also die Aussage deiner Freundin ist auf alle Fälle falsch. Ich kann dir auch nur Raten das Gespräch war zu nehmen und dann zu entscheiden, was du für dich für richtig findest.

      Gruß Sabine
      Ausgangsgewicht 106 kg
      aktuell 59 kg
      Größe 1,58 m
    • Hallo

      Ich habe grade gesehen, daß mein alter Bericht wieder aufgeflammt ist. Mein derzeitiger Stand ist, daß ich am 10.04.operiert woren bin mit einem Bypass. Seitdem habe ich rund 26 kg abgenommen und komme mit dem Essen ganz gut zurecht. Ich ernähre mich sehr gesund und vegan, durch diverse Unverträglichkeiten nach der Op. Zur Zeit nehme ich 4-5 kleinere Mahlzeiten zu mir, damit komm ich gut zurecht. Ab dem nächsten Monat fängt meine EB endlich an und ab August eine VT. Ich hoffe, somit langlebig in ein gesundes Leben starten zu können.

      Ich danke euch sehr für eure Beiträge, die sehr hilfreich sind/waren.

      LG Sandra
      [Blockierte Grafik: http://www.ketoforum.de/diaet-ticker/login/pic/weight_loss/125284/.png]

      27.07.2012 Erstgespräch Dr. Liesner in Friesoythe 24.10.2012 Termin MDK

      08.11.2012 Kostenzusage der KK 10.04.2013 Magenbypass OP