Ist das nicht Paradox...?

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    • Ist das nicht Paradox...?

      Ahoi

      Ich hab in letzter Zeit echt viele Gedanken zu dem Thema essen, vor allem was man isst nach einer, in meinem Fall Bypass, Operation. Ich habe mit meinem recht hohen BMI von 70+ schon arg mit meinem Leben gespielt und mich deshalb zu der OP anfang des Jahres durchgerungen. Nebenbei, die wohl beste Entscheidung meines Lebens. Nun läuft ja nun alles recht rapide, in meinem Fall zumindest. Ich habe in den ersten 3 Monaten schon über 40 Kilo abgenommen und nun über ein halbes jahr nach der OP bin ich bei -100kg angekommen und ich höre im Grunde nur schmeichelnde Worte aus meinem Umfeld, nur aus der Klinik nicht. Die sind nicht direkt in Sorge oder so, sondern mehr darauf erpicht mich zu eichen, darauf NORMAL zu essen eher sogar "ungesund". Als ich dies nun gehört habe aus dem Mund des Arztes dem ich mein Leben verdanke und ich im Grunde ALLES tue um mit dem Gewicht runter zu kommen war dies nun ein absoluter Schock.

      Ich liebe meine Art zu leben seit der OP. Ich bin super zufrieden auch wenn der Gewichtsverlust zugegebenermaßen etwas zu rapide ist, bin ich dennoch wahnsinnig stolz und ich fühle mich mehr als Gesund. Der Sport etc hilft mir so unwahrscheinlich gut mit allem fertig zu werden und mein essverhalten ist absolut im Griff. Der Doc hingegen macht sich sichtlich viele Sorgen darum das ich bis zum Ende des Jahres nochmal min 25 Kg abnehme und wir daher in einen gefährlichen Bereich kommen, auf die Frage hin ob dies nicht "unser" Ziel sei sagte er zwar dem sei so doch was ihm Angst macht ist dass ich von einem Extrem ins Nächste rase, die Magersucht. Um dem Einhalt zu gebieten soll ich nun normal und nicht so kalorienbewußt essen. Denn selbst wenn ich mein Wunschgewicht von 85 kg erreicht habe, darf ich nicht weiter sinken und dies schaffe ich nur durch Konteressen. Versteht ihr sicher was ich meine oder?

      Mich verwirrt das alles. Ich bin größtenteils Vegetarier und mag meine gesunde Lebensart die ich mir selbst angeeignet habe. Mich normal zu ernähren wie quasi zuvor, sicher nicht die Mengen (wie auch) aber dennoch auch wenn mein Körper damit zurecht kommen wird, wie schafft meine Psyche das? Kennt jemand das Problem? Wie seid ihr damit umgegangen? Wusstet ihr das es auch solche Probleme geben wird nach einer so tollen Rettung durch Op?

      Vielleicht weiß hier ja jemand Rat. Würde mich sehr freuen.

      Lg Alex
    • hallo Alex :hallo:

      herzlichen glückwunsch zur abnahme und schön das es dir so gut geht.

      magst du uns vielleicht mal aufschreiben was du den tag über so isst? wir können uns sonst kein bild davon machen, warum der arzt diese bedenken äussert.
      lieben Gruss....Netta :blumenkuss:
      Wenn man sich an Pfannkuchen ganz ganz doll
      überfrisst
      ,
      crépiert man dann?
    • Na ja, ich kann beide Seiten verstehen. Du bist happy ohne Ende. Mehr als logisch.

      Dein Arzt wird im Gedächtnis haben das es schon mehr als eine Person gab bei der dann mal Magersucht angesagt war. Klingt absurd. Ist aber leider so.

      Dauerhaftes Mittelmaß ist unglaublich schwer. Ich wünsche es mir ( und dir) - habe es aber im Moment selbst nicht.

      Simone
    • Alexander78 schrieb:

      BMI von 70+
      Wow. Wieviel hast du denn vor OP gewogen?

      Alexander78 schrieb:

      Um dem Einhalt zu gebieten soll ich nun normal und nicht so kalorienbewußt essen. Denn selbst wenn ich mein Wunschgewicht von 85 kg erreicht habe, darf ich nicht weiter sinken und dies schaffe ich nur durch Konteressen. Versteht ihr sicher was ich meine oder?
      Naja, kann irgendwo schon verstehen, dass sich dein Arzt bei so eine raschen Gewichtsabnahme sorgt. Ohne jetzt irgendwelche aktuen Gefahren davon zu kennen, kann ich mir weiterhin vorstellen, dass das vielleicht nicht super gesund (was auch immer man darunter verstehen kann) ist. Aber solange du noch ein gutes Stück vom Normalgewicht entfernt bist, würde ich das – wie du auch – eher entspannt sehen. Ich weiß ja nicht, WIE du dich mittlerweile ernährst – ob das z.B. schon an eine Nulldiät oder so grenzt. Erzähle uns doch mehr darüber. SChreib mal, was du so die Woche über alles isst.

      Früher oder später kommt aber der Punkt, an dem du zu einer ausgeglichenen Ernährungsweise gelangen musst. Und wie mit so vielen Dingen im Leben (Rauchen aufhören, dieses oder jenes Abgewöhnen etc.) geht sowas nicht von heute auf morgen, sondern braucht seine Zeit, bis die jeweilige neue Gewohnheit "sitzt". Erst damit anzufangen wenn du (überspitzt) 1kg vor Untergewicht stehst, ist sicherlich der falsche Weg.

      Du musst dir aber auf jedenfall verinnerlichen, dass Nahrung an sich nicht böse ist. Auch nicht unbedingt die Menge, oder ob viel Fett drin ist oder nicht. Die Dosis macht das Gift. Und unterm Strich zählt, dass du dich vollwertig und mit einer ausreichenden Kalorienbilanz ernährst. Das Essen NICHT mit negativen Emotionen verbinden (wozu sicher viele von uns – mich eingeschlossen – (anfangs) neigen), sondern als etwas ganz natürliches und wichtiges. Genau zu wissen, was Nahrung ist, woraus sie besteht, wie unser Körper sie verstoffwechselt und wozu er sie benötigt, all das sind Dinge, die bei der ganzen Sache helfen können. So meine neu erlangte Erfahrung, seit meiner "Lebensänderung" vergangenes Jahr.
      Beginn Ernährungsumstellung: 06/2013 @ 171.3kg ––– Beginn regelmäßiger Kraft-/Ausdauersport: 08/2013 ––– Gewicht heute: 11/2014 @ 120.6kg

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von mini_me ()

    • Ich verstehe den Arzt sehr gut. Das ist extrem schnell und ich werde dir sicher nicht dazu gratulieren. Die Gefahr, in die Magersucht zu rutschen, sehe ich da leider auch. Vegetarisch ist bei einem erhöhten Eiweißbedarf auch nicht so das Wahre, achtest du da auf Ausgleich? Ich will jetzt keine Diskussion über den Sinn vegetarischer Ernährung starten, das muss jeder selber wissen, es geht nur um den Eiweißbedarf und der ist lebenswichtig.

      Das Ziel nach einer OP soll doch eigentlich ein normalisiertes Essverhalten sein und eben nicht von einem Extrem ins andere. Ich kenne einige Leute, die nach Erreichen des Zielgewichts wirklich in Schwierigkeiten kommen, nicht weiter abzunehmen. Die müssen sich quasi nochmal neu erfinden und sich und ihr Essverhalten nochmal komplett umstellen.

      Ich hoffe, du kriegst den Dreh raus und rutschst nicht weiter ab!
      14.04.14 OP Gewicht 124,8 Kilo bei 1,65m 01.09.14 UHU 99,7 Kilo 15.12.14 U90 seit 01.05.15 nicht mehr adipös U85______inkl Corona Kilos jetzt 88/89 Kilo


      Jeden 2. Dienstag im Monat um 17h trifft sich die SHG im Martin-Luther-Krankenhaus Berlin. Zur Zeit nur online bei Facebook facebook.com/groups/1646631915475507
    • Ich kann auch beide Seiten gut verstehen... Ich freue mich über jedes Kilo welches ich verliere... Auch wenn es längst nicht so schnell geht wie bei dir.. Aber ich kenne aus früheren Zeiten, dass man ganz schnell ins andere extrem rutschen kann... Und jetzt erwische ich mich manchmal bei dem Gedanken, oh vielleicht esse ich noch weniger um noch schneller noch mehr abzunehmen? Gerade wenn ich mal wieder ein Kompliment gehört habe denke ich, oh wie schön, mehr davon... Noch weniger essen... Ich will noch dünner, noch dünner sein...

      Generell finde ich es total gut, dass du deine Ernährung so gesund gestaltest. Aber wäre es vielleicht eine Möglichkeit sie einfach "gesund" ein bisschen kalorienreicher zuzubereiten? Schafft man ja schnell durch ein gutes Öl, keinerlei light Produkte usw. Du musst ja nicht ungesund essen um mehr Kalorien zu dir zu nehmen.. Aber vielleicht ist das Ziel ruhig abzunehmen, aber eben durch ein paar "gute" Kalorien, nicht mehr so schnell, eine gute Idee?

      Alles liebe für dich! :friends:
      :ballonfahrt:
    • Ich denke, du solltest dem Rat Deines Arztes folgen. Die Gefahr besteht ja tatsächlich. Darüber muss man sich im Klaren sein.
      [Blockierte Grafik: http://www.ketoforum.de/diaet-ticker/login/pic/weight_loss/126856/.png]
      01.09.13 125,0 kg Beginn der Eiweißphase
      11.09.13 120,0 kg OP
      16.09.13 123,0 kg Entlassung


      Jeder Tag birgt in sich die Chance eines Neubeginns :wird gut:
    • Hallo Alexander :hallo: ,

      ich habe vor einigen Tagen von meinen Erfahrungen beim Fallow UP hier berrichtet.Und ich sollte auch einbissel langsamer machen.Ich habe allerdings Schwindel dabei,deshalb dieser Rat von meiner Ärztin.Und Dir geht es soweit gut?Schwindel oder Schwächeanfälle?Sie berichtete mir auch von Fällen wo es ins andere Extrem gegangen ist.Ich konnte mir das irgendwie schwer vorstellen aber diese Fälle gibt es leider zur Genüge.Mittlerweile nehme ich 1 kg pro Woche ab und bin damit sehr zufrieden.So könnte es weitergehen.Schnell ist nicht immer gut für den Körper.

      Lg
    • Hallo Alexander,

      ich will es einfach mal mathematisch angehen, damit Du vielleicht auch ein wenig Verständnis für die Ansicht Deiner Ärzte bekommst:

      100kg in 6 Monaten entspricht durchschnittlich
      16,7kg in 1 Monat - entspricht durchschnittlich
      4kg in 1 Woche - entspricht umgerechnet (1kg Abnahme = 7.000kcal Malus)
      28.000kcal in 1 Woche - entspricht durchschnittlich
      4.000kcal pro Tag!

      Du hast Dir und Deinem Körper über eine ziemlich lange Zeit einen Malus von täglich 4.000kcal zugemutet. Das mag am Anfang mit BMI 70 noch "okay" gewesen sein, soviel Fett wollte ja auch versorgt werden, da kann Dein Verbrauch schon mal bei 4.500kcal gelegen haben - und bei dem wenigen, was Du gegessen hast - wie gesagt, das passt.

      Mittlerweile bist Du mit Sicherheit in einem Bereich wo Dein Körper in Ruhe deutlich unter 4.000kcal, vermutlich sogar unter 3.000kcal pro Tag verbraucht. Er ist seit einem halben Jahr ohne gescheite Nahrung und läuft somit im absoluten Notprogramm, vieles in Deinem Körper läuft nur noch auf Sparflamme. Um also immer noch so eine absolut negative Energiebilanz hinzubekommen, darfst Du nur sehr wenig essen und musst Dich dazu noch extrem viel bewegen... dass den Ärzten da alle Alarmglocken angeht, wundert mich nicht.
      Wenn Du Dich jetzt schon viel bewegst, sollte Deine Ernährung noch eiweissbetonter sein als bei all den anderen Operierten. Dennoch solltest Du auf gar keinen Fall bei "0" rauskommen, was Energieaufnahme und Sportverbrauch angeht. Sicherlich, ein Malus sollte bleiben, aber ein deutlich geringerer. Nimmst Du 1.000kcal zu Dir, solltest Du nach dem Abzug von Sport immer noch 500kcal mind. übrig behalten. So als gaaaanz grober Richtwert. Landen solltest Du als Mann irgendwann bei ca. 1.500 - 2.000kcal täglich, die Du zu Dir nimmst, ohne abzunehmen und ohne Sport. Viel Sport heisst dann auch mehr essen.
      Warum sich heute schon erhängen, wenn es nächstes Jahr noch viel bessere Gründe dafür gibt?



    • @mini_me: thanks ;)

      @Alexander:
      Ich hab mir deine bisherigen Postings nochmal angeschaut.

      Du bist exakt so gross wie mein Mann, 1,83m. Der hatte zu Bundeswehrzeiten 88kg - Fettanteil aber deutlich unter 5%. Es ist also gar nicht gesagt, dass ein Endgewicht von 85kg für Dich möglich ist - oder hast Du das Gewicht als Erwachsener schon mal gehabt?
      Des weiteren solltest Du Dir mal die Beiträge von Thomas durchlesen. Er ist glaube ich auch bei 200+kg gestartet - und kann gar nicht auf Normalgewicht kommen, weil er keine Haut abnehmen kann.
      Je nach Bindegewebe und Hauttyp solltest Du auf jeden Fall mit einkalkulieren, dass die letzten 10-20kg der Chirurg übernehmen wird und nicht Du.
      Vermutlich ist also der UHU aus eigener Kraft gar nicht machbar, bzw. gar nicht GESUND, machbar bestimmt.

      [Genaueres wird Dir da sicher ein behandelnder Arzt sagen können und nagel mich bitte nicht auf plusminus 10kg fest!]

      Du bist jetzt bei gut 140kg, korrekt? Also ist die Abnahme, die Du aus eigener Leistung heraus schaffen kannst noch 40kg.
      Mit dem Bypass liegt die Hauptabnahmephase bei 12-18 Monaten. 12 Monate für die Leute, die "nur" so ein Zentnerchen abnehmen müssen, bei Dir solltest Du allerdings eher die 18 Monate nehmen. Gut, weil Du schon so viel geschafft hast, sagen wir 15 Monate. Dann bleiben Dir also für die restlichen 40kg 8 Monate.

      40kg in 8 Monaten entspricht
      5kg je 1 Monat entspricht
      gut 1kg je Woche.

      Das wäre das, was gesund und im Sinne deines Körpers wäre.
      Natürlich nimmst Du nicht jede Woche genau 1kg ab, aber wenn in 4 Wochen eben schon wieder 7 oder 8kg weg sind, dann heisst das für Dich: MEHR oder besser gesagt ANDERS essen.
      Warum sich heute schon erhängen, wenn es nächstes Jahr noch viel bessere Gründe dafür gibt?



    • HAllo Alex,

      ich muss deinem Arzt Recht geben!!!! DU solltest arg auf dich aufpassen!!! Ich war auch mal 2-3 Monate in der Situation, dass es umzuschwenken drohte und das war nicht schön. Ich sah richtig krank aus, und ich fühlte mich dann auch so... schwach, Kreislauf kollabierte öfter etc.

      Ich habe mit der Ernährungsberatung mein Essen umgestellt (viel Nüsse etc.).

      Alles Gute DIr
      Nicki