München (netdoktor.de) – Rückenschmerzen werden viele Betroffene einfach nicht wieder los. Manche suchen Hilfe beim Osteopathen – zumindest wer Geduld aufbringt, kann profitieren.
Australische Forscher um John Panagopoulos von der Universität Sydney untersuchten im Rahmen einer kleinen Studie, ob die sogenannte viszerale Manipulation – eine spezielle osteopathische Technik – Patienten mit chronischen Rückenschmerzen hilft.
Verklebtes Innenleben
Die Theorie hinter dem Konzept: Organe und Bewegungsapparat sind über Bänder und die sogenannten Faszien miteinander verknüpft. Dabei handelt es sich um dünne Bindegewebshüllen, die jede Struktur des Körpers umgeben.
Sind die Organe aufgrund von Verklebungen mit dem umliegenden Gewebe in ihrer Beweglichkeit gestört, kann sich das unter anderem durch Schmerzen bemerkbar machen. Diese versucht der Osteopath durch behutsame Manipulation, beispielsweise dem Druck von außen auf den Bauchraum, zu beheben.
Osteopathisches Plazebo
So auch bei 64 Patienten mit Schmerzen in der Lendenwirbelsäule, die sich bereit erklärt hatten, an der australischen Studie teilzunehmen. Alle Patienten erhielten eine physiotherapeutische Standardtherapie mit Massagen, Muskelübungen und Rückentraining. Die Hälfte der Teilnehmer erhielt zusätzlich eine osteopathische Behandlung in Form einer viszeralen Manipulation. Die anderen erhielten nur eine Scheinanwendung: Der Osteopath berührte sie nur leicht und nur in Regionen, die nicht in Zusammenhang mit der Therapie stehen.
Zuvor hatten die Forscher sichergestellt, dass die Teilnehmer den Unterschied zwischen echter und Scheinbehandlung nicht als einen solche erkannten.
Nach sechs Wochen beurteilten die Patienten ihre Rückenschmerzen auf einer zehn Punkte umfassenden Skala. Doch zu diesem Zeitpunkt konnten die Forscher keinen Unterschied feststellen: Bei beiden Teilnehmergruppen war die Selbstbeurteilung der Schmerzen durchschnittlich von 5,3 auf 2,3 Punkte gesunken.
Gut Ding will Weile haben
Anders sah es nach einem Jahr aus: Da ging es den Patienten, die eine echte viszerale Manipulation bekommen hatten, deutlich besser. Sie gaben an, nur noch 1,5 Punkte auf der Schmerzskala zu verspüren. Bei Ihren Leidensgenossen, die nur die Plazebobehandlung bekommen hatten, hatten sich die Schmerzen wieder verschlimmert. Sie lagen nun durchschnittlich bei 3,2 Punkten und damit um 1,7 Punkte höher als die behandelten Patienten.
Panagopoulos und Kollegen empfehlen daher für den Fall, dass klassische physiotherapeutische Therapien nicht ausreichend ansprechen, es zusätzlich mit Osteopathie zu versuchen. (cf)
Quelle: J. Panagopoulos et al: Does the addition of visceral manipulation alter outcomes for patients with low back pain? A randomized placebo controlled trial Article first published online: 7 NOV 2014, DOI: 10.1002/ejp.614
Quelle: NetDoktor
Australische Forscher um John Panagopoulos von der Universität Sydney untersuchten im Rahmen einer kleinen Studie, ob die sogenannte viszerale Manipulation – eine spezielle osteopathische Technik – Patienten mit chronischen Rückenschmerzen hilft.
Verklebtes Innenleben
Die Theorie hinter dem Konzept: Organe und Bewegungsapparat sind über Bänder und die sogenannten Faszien miteinander verknüpft. Dabei handelt es sich um dünne Bindegewebshüllen, die jede Struktur des Körpers umgeben.
Sind die Organe aufgrund von Verklebungen mit dem umliegenden Gewebe in ihrer Beweglichkeit gestört, kann sich das unter anderem durch Schmerzen bemerkbar machen. Diese versucht der Osteopath durch behutsame Manipulation, beispielsweise dem Druck von außen auf den Bauchraum, zu beheben.
Osteopathisches Plazebo
So auch bei 64 Patienten mit Schmerzen in der Lendenwirbelsäule, die sich bereit erklärt hatten, an der australischen Studie teilzunehmen. Alle Patienten erhielten eine physiotherapeutische Standardtherapie mit Massagen, Muskelübungen und Rückentraining. Die Hälfte der Teilnehmer erhielt zusätzlich eine osteopathische Behandlung in Form einer viszeralen Manipulation. Die anderen erhielten nur eine Scheinanwendung: Der Osteopath berührte sie nur leicht und nur in Regionen, die nicht in Zusammenhang mit der Therapie stehen.
Zuvor hatten die Forscher sichergestellt, dass die Teilnehmer den Unterschied zwischen echter und Scheinbehandlung nicht als einen solche erkannten.
Nach sechs Wochen beurteilten die Patienten ihre Rückenschmerzen auf einer zehn Punkte umfassenden Skala. Doch zu diesem Zeitpunkt konnten die Forscher keinen Unterschied feststellen: Bei beiden Teilnehmergruppen war die Selbstbeurteilung der Schmerzen durchschnittlich von 5,3 auf 2,3 Punkte gesunken.
Gut Ding will Weile haben
Anders sah es nach einem Jahr aus: Da ging es den Patienten, die eine echte viszerale Manipulation bekommen hatten, deutlich besser. Sie gaben an, nur noch 1,5 Punkte auf der Schmerzskala zu verspüren. Bei Ihren Leidensgenossen, die nur die Plazebobehandlung bekommen hatten, hatten sich die Schmerzen wieder verschlimmert. Sie lagen nun durchschnittlich bei 3,2 Punkten und damit um 1,7 Punkte höher als die behandelten Patienten.
Panagopoulos und Kollegen empfehlen daher für den Fall, dass klassische physiotherapeutische Therapien nicht ausreichend ansprechen, es zusätzlich mit Osteopathie zu versuchen. (cf)
Quelle: J. Panagopoulos et al: Does the addition of visceral manipulation alter outcomes for patients with low back pain? A randomized placebo controlled trial Article first published online: 7 NOV 2014, DOI: 10.1002/ejp.614
Quelle: NetDoktor